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Politik: Streit um Redner bei Feier für Havel

Berlin - Ein Festakt zum Geburtstag des tschechischen Ex-Präsidenten Vaclav Havel am Freitag in Berlin hätte beinahe diplomatische Verstimmungen zwischen Deutschland und Tschechien ausgelöst. Der tschechische Botschafter Boris Lazar hatte seine Teilnahme bereits abgesagt.

Berlin - Ein Festakt zum Geburtstag des tschechischen Ex-Präsidenten Vaclav Havel am Freitag in Berlin hätte beinahe diplomatische Verstimmungen zwischen Deutschland und Tschechien ausgelöst. Der tschechische Botschafter Boris Lazar hatte seine Teilnahme bereits abgesagt. Diesen Entschluss begründete er dem Vernehmen nach damit, dass bei der Feier nicht wie geplant der Kulturstaatsminster Bernd Neumann die Hauptrede halten solle, sondern sein Stellvertreter Hermann Schäfer. Dieser hatte im August in Weimar eine umstrittene Rede gehalten, in der er vor allem über die Vertreibung der Deutschen gesprochen hatte. Die Opfer des Konzentrationslagers Buchenwald kamen in der Rede nicht vor.

Kurz vor Beginn der Feier erhielt die tschechische Botschaft am Freitag die Nachricht, es werde nun doch nicht Schäfer, sondern Neumann selbst kommen. In letzter Minute änderte der Botschafter seine Pläne – er nahm nun doch an dem Festakt teil, der von den Berliner Festspielen und dem Tschechischen Zentrum Berlin organisiert wurde. Von einer Programmänderung war in Berlin offiziell keine Rede. „Der Staatsminister sollte dort reden, wusste aber nicht, ob er es schafft“, sagte Neumanns Sprecher. „Schäfer war als Vertretung vorgesehen.“ Neumann habe sich jedoch immer offen gehalten, ob er komme, sagte der Sprecher. Nach Angaben aus tschechischen diplomatischen Kreisen wurde Neumann dagegen am 25. August offiziell entschuldigt, am 14. September wurde Schäfer als Vertreter benannt. Und auch sonst gibt es Unstimmigkeiten:Von einer Absage des Botschafters habe man nichts gewusst, betonte ein Sprecher des Kulturstaatsministers am Freitag abend.

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