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Marinesoldaten auf einem Marinestützpunkt auf den Penghu-Inseln in Taiwan am 30. August 2022.

© Ann Wang/Reuters

Update

Wenige Kilometer vom chinesischen Festland: Taiwan schießt zivile Drohne nahe Insel Kinmen ab

Taiwanesische Soldaten schießen nahe der Grenze eine zivile Drohne ab. Zuvor hatte es bereits einige Warnschüsse gegeben.

Vor dem Hintergrund anhaltender Spannungen mit China hat Taiwan eine zivile Drohne abgeschlossen. Wie die taiwanischen Streitkräfte mitteilten, schossen Soldaten das unbemannte Fluggerät am Donnerstag in der Nähe der taiwanischen Insel Kinmen ab, die sich nur wenige Kilometer entfernt vom chinesischen Festland befindet.

Die Löwen-Insel gehört zur taiwanesischen Kinmen-Inselgruppe etwa zwei Kilometer vor der chinesischen Küste und der Hafenstadt Xiamen. Während des Kalten Krieges wurden die Inseln regelmäßig vom chinesischen Festland aus unter Artillerie-Feuer genommen.

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Vor dem Abschuss seien Warnungen abgegeben worden, um die Drohne zu vertreiben, teilte das Militär mit. Zuletzt wurden rund um Kinmen immer häufiger Überflüge kleiner ziviler Drohnen gemeldet. Am Dienstag hatten Soldaten erstmals Warnschüsse abgefeuert.

China sieht die demokratisch regierte Insel als Teil der Volksrepublik an. Taiwan hingegen versteht sich als unabhängig.

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Der taiwanesische Premierminister Su Tseng-chang bezeichnete den Abschuss der Drohne als angemessenstes Vorgehen. "Sie haben unsere Warnungen wiederholt ignoriert, und wir hatten keine andere Wahl, als Selbstverteidigung zu üben und zu schießen. Dies ist die angemessenste Reaktion nach wiederholter Zurückhaltung und Warnungen", sagte Su. China solle Zurückhaltung üben.

[Mehr zum Thema: Die Taiwanfrage - wenn China Grenzen austestet (T+)]

Taiwanesische Medien zitierten nach dem Abschuss das chinesische Büro für Taiwan-Angelegenheiten mit den Worten, Taiwans Versuch, die Konfrontation zwischen den beiden Seiten aufzuheizen, sei "äußerst lächerlich".

Taiwan will Zusammenarbeit mit USA weiter ausbauen

Ein Besuch der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taiwan hatte Anfang August schwere Spannungen mit China ausgelöst. Peking begann mit großangelegten Manövern rund um die Inselrepublik. Dabei wurden eine See- und Luftblockade sowie eine mögliche Eroberung geübt. Trotzdem reisten kurz darauf weitere Delegationen mit US-Politikern nach Taiwan.

Auch am Donnerstag empfing Taiwans Präsidentin Tsai Ing-Wen mit Arizonas Gouverneur Doug Ducey erneut einen Besucher aus den USA.

Tsai kündigte an, die Zusammenarbeit mit den USA weiter ausbauen zu wollen. Dabei hob sie vor allem Kooperationen in der Chip-Industrie hervor. Der taiwanische Halbleiter-Hersteller TSMC baut derzeit für zwölf Milliarden US-Dollar ein neues Werk in Arizona. (dpa)

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