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Hashin Thaci

© AFP

Kosovo: Thaci will Unabhängigkeit erklären

Sonntag ist es soweit: Die Führung des Kosovos will die Unabhängigkeit der südserbischen Provinz offiziell ausrufen. Bereits in der Nacht feierten viele Kosovo-Bewohner auf den Straßen - einige haben jedoch Angst um ihre Sicherheit.

"Morgen wird ein Tag der Ruhe, des Verständnisses und des staatlichen Einsatzes für die Umsetzung des Willens der Bürger des Kosovos sein", sagte Regierungschef Hashin Thaci nach einem Treffen mit religiösen Führern aus der ganzen Provinz.

Thaci bestätigte damit offiziell den erwarteten Termin für die Loslösung des Kosovo von Serbien. Noch am Freitag er sich Thaci geweigert, ein konkretes Datum zu nennen. Serbien und Russland lehnen eine Unabhängigkeit des Kosovos strikt ab. Deutschland und viele weitere EU-Staaten sowie die USA signalisieren dagegen eine baldige Anerkennung des neuen Zwergstaates auf dem Balkan. Am Samstagmorgen fiel auch der offizielle Startschuss für die europäische Krisenmission Eulex. Sie soll das Kosovo nach der Unabhängigkeit beim Aufbau von Polizei, Justiz und Verwaltung unterstützen.

Freudenfeste in der Nacht

Bereits in der Nacht gab es erste Feste in Erwartung der Unabhängigkeitserklärung. Tausende Bewohner des Kosovo haben überall in der abtrünnigen südserbischen Provinz gefeiert. An Bäumen, Geschäften, Häuserfassaden und Strommasten in Pristina und anderen Orten hingen albanische Flaggen. Auch Banner der USA, der EU und anderer Staaten, die den Wunsch der Kosovo-Albaner nach Unabhängigkeit unterstützt haben, wurden gehisst.

Im serbisch dominierten Norden und in einigen serbischen Enklaven herrscht dagegen Sorge um die eigene Sicherheit. Die Serben befürchten "Provokationen", berichten serbische Medien. Laut Kosovo-Polizei ist die Lage bislang aber unter Kontrolle.  (ck/AFP)

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