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Politik: Treibende Kraft

Die Idee für den Appell der acht entstand in den Großraumbüros des „Wall Street Journal Europe“

Der Offene Brief der acht Staats und Regierungschefs schlug zwar hohe Wellen in der Politik, hat aber eine journalistische Vorgeschichte. Sie begann beim „Wall Street Journal Europe“, das mit dem Handelsblatt kooperiert. Bernd Ziesemer, Chefredakteur des Handelsblatts, erklärt, wie es zu dem Aufruf kam:

Tony Blair und José Maria Aznar, das „Wall Street Journal" und das „Handelsblatt" haben sich auf Befehl George W. Bushs zu einem finsteren Komplott gegen Deutschland und Frankreich verschworen. Eine tolle Story, die nur einen winzigen Schönheitsfehler hat: Sie stimmt nicht. Was ist wirklich passiert? Die Idee zu diesem gemeinsamen Brief entstand weder im Weißen Haus noch im Pentagon, sondern in den schlichten Großraumbüros des „Wall Street Journal Europe" in Brüssel. Die Schuldigen heißen Fred Kempe, Therese Raphael und Mike Gonzalez. Ihre Idee war es, drei Ministerpräsidenten um einen gemeinsamen Beitrag für ihre Zeitung zu bitten.

Aus einer journalistischen Idee wurde erst eine politische Demonstration gegen Deutschland und Frankreich, als die beteiligten Ministerpräsidenten aus offensichtlicher Verärgerung über Schröder und Chirac weitere Regierungschefs zur Unterschrift unter die gemeinsame Erklärung bewegten.

Aufsehen erregte die Erklärung der Acht, die wir als Schwesterzeitung des „Wall Street Journal Europe" exklusiv ins Blatt heben konnten, auch im Weißen Haus: Bushs Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice erkundigte sich am Donnerstag bei Chefredakteur Fred Kempe, wie der Brief denn zu Stande gekommen war.

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