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Ein Krankenhausflur (Archivbild).

© dpa/Jan Woitas

Trotz Krankenhausreform: Klinikgesellschaft sieht „jedes vierte oder fünfte“ Haus von Schließung bedroht

Bund und Länder haben sich auf Eckpunkte für eine Krankenhausreform geeinigt. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft befürchtet, dass sie zu spät kommt.

Trotz der Einigung auf eine Krankenhausreform befürchtet die Deutsche Krankenhausgesellschaft, dass in den kommenden Jahren zahlreiche kleinere Kliniken schließen müssen.

Wir rechnen damit, dass jedes vierte oder fünfte Krankenhaus die nächsten fünf bis sieben Jahre nicht überleben wird“, sagte der Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“.

Kleine Krankenhäuser im ländlichen Raum seien bedroht

„Das ist auch unsere größte Sorge, dass in den kommenden Jahren, bevor die Reform überhaupt wirken kann, viele kleine Krankenhäuser gerade im ländlichen Raum wegfallen werden.“

Gerald Gaß in der ARD-Talkshow „maischberger“ im WDR
Gerald Gaß in der ARD-Talkshow „maischberger“ im WDR (Archivbild).

© imago images / Future Image

Man sei nicht grundsätzlich gegen die Inhalte der von Bund und Ländern vereinbarten Reform, sagte Gaß. „Was uns wirklich enttäuscht hat, ist: Der Weg, der dorthin führen soll, ist im Prinzip nicht geordnet. Wir rechnen mit einem weiterhin kalten Strukturwandel.“

Am Montag hatten Bund und Länder sich nach langem Ringen auf Grundzüge für Krankenhausreform geeinigt.

Kritik an der Reform

Dem Konzept stimmten 14 der 16 Bundesländer zu – Bayern stimmte mit Nein, Schleswig-Holstein enthielt sich. Über den Sommer soll jetzt ein Gesetzentwurf erarbeitet werden. In Kraft treten soll die Reform dann Anfang 2024.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) kritisierte die Pläne. Gerade die Auswirkungen auf Kliniken im ländlichen Gebieten seien noch unklar.

Es sind noch so viele Fragen offen, die jetzt in das Gesetzgebungsverfahren verschoben wurden“, sagte Holetschek am Dienstag im Bayerischen Rundfunk. „Mir wäre es lieber gewesen, wir hätten vorher noch einiges klären können.“ (dpa)

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