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Das Hotel liegt an der Pennsylvania Avenue in Washington.

© Mark Wilson/Getty Images/AFP

Interessenkonflikt des US-Präsidenten: Trump will umstrittenes Hauptstadthotel verkaufen

Im „Trump International Hotel“ residieren auch Staatsgäste, es erzielt hohe Einnahmen – und macht dem Präsidenten deshalb Ärger. Seine Firma will nun handeln.

US-Präsident Donald Trumps Immobilienunternehmen erwägt einem Medienbericht zufolge den Verkauf seines umstrittenen Hotels in der amerikanischen Hauptstadt. Es gebe so viel Kritik an den hohen Einnahmen des Hotels in Washington, dass das Unternehmen zu einem Verkauf bereit sei, zitierte das „Wall Street Journal“ am Freitag den Sohn des Präsidenten, Eric Trump. Es gebe großes Interesse und die Firma sei immer bereit, verschiedene Möglichkeiten zu prüfen.

Trump will mit Verkauf der Immobilie offenbar 450 Millionen Euro erzielen

Dem Bericht zufolge soll der Trump Organization ein Preis von 500 Millionen US-Dollar (450 Millionen Euro) vorschweben. Trump überlässt das Management der Firma seit der Wahl seinen Söhnen. "Die Leute kritisieren, dass wir so viel Geld mit dem Hotel verdienen, deshalb sind wir vielleicht bereit, es zu verkaufen", sagte Eric Trump dem Blatt.

Das Unternehmen hat das Gebäude sehr langfristig von der Regierung angemietet und kurz vor der Präsidentschaftswahl 2016 als Hotel eröffnet. Der Verkauf würde sich daher auf die langfristigen Nutzungsrechte beziehen, nicht das Gebäude an sich. Ein Käufer könnte das Hotel dem "Wall Street Journal" zufolge fast bis zu 100 Jahre betreiben.

Trump sieht sich immer wieder der Kritik ausgesetzt, dass ausländische Diplomaten, Unternehmer, Lobbyisten und Politiker gezielt in dem Hotel abstiegen, um sich das Wohlwollen des Präsidenten zu sichern. Trump selbst hat das Hotel als Präsident schon mehrfach besucht. Die "New York Times" beschrieb das Hotel als eine der lukrativsten Einnahmequellen des Unternehmens.

Donald Trump wurde wegen des Hotels auch bereits verklagt unter dem Vorwurf, dass er gegen eine Vorschrift verstoße, die dem Präsidenten die Annahme von Zuwendungen aus dem Ausland verwehrt. Die Verfahren in der Sache sind noch nicht abgeschlossen. Das "Trump International Hotel" befindet sich im Zentrum Washingtons in einem alten Postgebäude und verfügt über gut 250 Zimmer und zahlreiche Veranstaltungsräume.

Anfang Oktober hatte Trump mit einem seiner Hotels in Florida Schlagzeilen gemacht: Er wollte dort den G7-Gipfel wichtiger Industriestaaten im kommenden Jahr ausrichten lassen. Nach einem Sturm der Empörung über die Vermischung von Präsidentenamt und Geschäft machte Trump jedoch wenige Tage später einen Rückzieher.

Trump begründete seinen Schritt in einer Reihe von Tweets mit der "verrückten und irrationalen Feindseligkeit" der Demokraten und der Medien. "Wir werden sofort beginnen, einen anderen Ort zu suchen", twitterte Trump. Eine Möglichkeit sei Camp David, der Landsitz des Präsidenten in Maryland. (dpa, Reuters)

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