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Thüringen, Erfurt: Polizeibeamte stehen vor der Gegendemonsstration bei der AfD Veranstaltung «Zukunft für Deutschland». Nach Polizeiangaben nahmen etwa 1000 menschen an der AfD-Veranstaltung teil.

© dpa/Bodo Schackow

Übergriff auf einen Reporter: Polizei ermittelt gegen Teilnehmer einer AfD-Demo in Thüringen

Auf einer AfD-Kundgebung ist ein Teilnehmer auf einen Reporter losgegangen. Verschiedene Landespolitiker verurteilten den Angriff.

Nach einer Kundgebung der AfD in Erfurt ermittelt die Polizei wegen eines versuchten Übergriffs auf einen Journalisten. Es sei ein Verfahren wegen versuchter Körperverletzung gegen einen Teilnehmer der AfD-Veranstaltung am Samstag eingeleitet worden, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag auf dpa-Anfrage.

Ein Journalist, der über die Kundgebung berichten wollte, sei attackiert, aber nicht verletzt worden. Dies habe ein Security-Dienst seiner Mediengruppe verhindert, der ihn zu seinem Schutz begleitet habe.

An der AfD-Kundgebung mit der Co-Parteivorsitzenden Alice Weidel und dem Thüringer Landeschef Björn Höcke hatten laut Polizei etwa 1100 Menschen teilgenommen. Rund 800 Menschen hatten laut Polizei gegen die Kundgebung demonstriert. Der Thüringer AfD-Landesverband wird vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft.

Bjoern Hoecke, Alice Weidel und Stefan Moeller singen auf der Kundgebung in Erfurt die Nationalhymne.
Bjoern Hoecke, Alice Weidel und Stefan Moeller singen auf der Kundgebung in Erfurt die Nationalhymne.

© imago/Karina Hessland/IMAGO/KH

Ein Bericht eines MDR-Fernsehteams zeigte ein Gerangel zwischen einem Teilnehmer und dem Security-Dienst. Die Polizei hatte nach Ende der Veranstaltung zunächst nur von einer verbalen Auseinandersetzung zwischen Versammlungsteilnehmern und einem Pressevertreter berichtet. Eine strafrechtliche Relevanz sei zunächst nicht erkannt worden, hieß es von der Polizei.

Verschiedene Thüringer Politiker, darunter Innenminister Georg Maier (SPD), bekundeten ihre Solidarität mit dem Reporter. „Angriffe auf Journalisten sind Angriffe auf die Demokratie“, twitterte Maier. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) forderte einen besseren Schutz von Journalisten. (dpa)

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