zum Hauptinhalt
Menschen gehen an einer Ausstellung zerstörter russischer Panzer und gepanzerter Fahrzeuge vorbei, nachdem es in der Innenstadt geschneit hat.

© Foto: dpa/Andrew Kravchenko

Ukraine richtet Tausende Wärmestuben ein: Schutzzentren für „schlimmsten Winter seit Zweitem Weltkrieg“

Der Bürgermeister von Kiew erwartet einen harten Winter. Derweil erklärt der Staatspräsident, dass die Ukraine mehr als 4000 Schutzzentren bereit halte.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Einrichtung von mehr als 4000 Wärmestuben für die von Kälte und Dunkelheit geplagte Bevölkerung des angegriffenen Landes angekündigt.

„Alle grundlegenden Dienstleistungen werden dort bereitgestellt“, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache am Dienstag. „Dazu gehören Strom, mobile Kommunikation und Internet, Wärme, Wasser, Erste Hilfe. Völlig kostenlos und rund um die Uhr.“

Selenskyj nannte die Einrichtungen in Verwaltungsgebäuden oder Schulen „Stabilitätspunkte“. Der offizielle Name auf einer Website der Regierung lässt sich auch mit „Punkte der Unerschütterlichkeit“ übersetzen. „Ich bin sicher, dass wir diesen Winter gemeinsam überstehen werden, wenn wir uns gegenseitig helfen“, sagte er.

„Sollte es erneut zu massiven russischen Angriffen kommen und die Stromversorgung nicht innerhalb weniger Stunden wiederhergestellt werden können, wird die Arbeit der „Stabilitätspunkte“ aktiviert“, sagte Selenskyj. Die lokalen Behörden sollten darüber informieren, „wo man im Falle eines längeren Stromausfalls Unterstützung finden kann“. Auch Unternehmen seien gebeten, Räume oder Hilfen zur Verfügung zu stellen.

Durch die russischen Angriffe auf das Elektrizitätsnetz hat die Ukraine mit Stromausfällen, aber auch mit Problemen bei Heizung, Wasser- und Gasversorgung zu kämpfen.

„Das ist der schlimmste Winter seit dem Zweiten Weltkrieg“

Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew

Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, rechnet wegen der Stromausfälle mit einem dramatischen Winter für die etwa drei Millionen Einwohner zählende Hauptstadt der Ukraine. „Das ist der schlimmste Winter seit dem Zweiten Weltkrieg“, sagte er der „Bild“-Zeitung (Mittwoch).

Man müsse auf das „schlimmste Szenario“ von flächendeckenden Stromausfällen bei tiefen Temperaturen vorbereitet sein: „Dann müssten Teile der Stadt evakuiert werden“, sagte er. „Aber so weit wollen wir es nicht kommen lassen!“

Der Ex-Box-Weltmeister warf dem russischen Staatschef Wladimir Putin vor, durch Angriffe auf die zivile Infrastruktur die Ukrainer zur Flucht aus Kiew treiben zu wollen. „Putin will die Menschen terrorisieren, sie frieren lassen, ohne Licht.“ So solle Druck auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ausgeübt werden.

„Aber das wird nicht passieren. Mein Eindruck ist: Die Menschen werden nur noch wütender, noch entschlossener. Wir werden nicht sterben oder fliehen, so wie Putin es möchte“, sagte Klitschko. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false