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Umfrage: Große Mehrheit der Russen fühlt sich nicht als Europäer

Nur rund zehn Prozent der Russen fühlen sich einer Umfrage zufolge Europa zugehörig. Gute Werte erhält dagegen die Freundschaft mit Deutschland: Rund 22 Prozent bezeichnen die Bundesrepublik als engsten Verbündeten Russlands.

München - Die meisten Russen sehen sich nicht als Europäer. Fast die Hälfte der Russen betrachtet Europa sogar als Gefahr für Russland und dessen finanzielle und industrielle Unabhängigkeit. Das ist das Ergebnis einer im Vorfeld der Internationalen Sicherheitskonferenz in München veröffentlichten Umfrage des unabhängigen russischen Levada Center im Auftrag des EU-Russia Centers. Demnach betrachten sich 71 Prozent der Russen nicht als Europäer. Nur zehn Prozent der 1600 Befragten meinen, dass Russland ein Teil des Westens sei und sich stärker Europa und den USA annähern sollte. Vielmehr sind drei Viertel der Ansicht, dass Russland als eurasischer Staat seinen eigenen Weg gehen sollte.

Als geeignetes politisches System für Russland sieht immerhin noch einer von drei Befragten (35 Prozent) das Sowjetsystem. Rund ein Viertel hält das derzeitige präsidentielle System unter Wladimir Putin für geeignet. Nur 16 Prozent meinen, dass die Demokratie nach westlichem Vorbild für Russland richtig sei. Mehr als 90 Prozent der Befragten glauben, dass sie wenig oder gar keinen Einfluss auf die Geschehnisse in Russland haben.

Die fünf engsten Verbündeten Russlands sind nach Meinung der Russen Weißrussland (47 Prozent), Kasachstan (33 Prozent), Deutschland (22 Prozent), Indien (15 Prozent) und die Ukraine (zehn Prozent). Zu den Russland eher feindlich gesinnten Ländern zählen die Russen die USA, die drei baltischen Republiken Estland, Lettland und Litauen sowie Georgien. (tso/dpa)

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