zum Hauptinhalt
General Alexander Dvornikov soll neuer Oberbefehlshaber im Ukraine-Krieg geworden sein.

© imago images

Umstrukturierung im russischen Militär: Putin soll neuen Oberbefehlshaber ernannt haben

Der russische General Alexander Dvornikow leitet jetzt offenbar die Invasion der Ukraine, teilt ein westlicher Beamter BBC mit. Das könne taktische Vorteile bringen.

Ein westlicher Beamter hat bestätigt, dass Russland das Kommando über seine Operationen in der Ukraine neu organisiert hat, wobei der neue General über umfangreiche Erfahrungen mit Kampfeinsätzen in Syrien verfügt. Gegenüber Gordon Corera von der BBC sagte die Quelle, die anonym bleiben wollte demnach, dass der Kommandeur des südlichen Militärbezirks Russlands, General Alexander Dvornikow, nun die Invasion leitet. 

"Dieser Kommandeur hat viel Erfahrung mit russischen Operationen in Syrien. Wir erwarten daher, dass sich die allgemeine Führung und Kontrolle verbessern wird", so die Quelle. Mit dem neuen Befehlshaber wolle der russische Präsident Wladimir Putin versuchen, die verschiedenen Einheiten besser zu koordinieren, da die Truppen zuvor getrennt organisiert und befehligt worden waren, so der Beamte.

[Alle aktuellen Nachrichten zum russischen Angriff auf die Ukraine bekommen Sie mit der Tagesspiegel-App live auf ihr Handy. Hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen.]

Für seinen Einsatz im Syrien-Krieg wurde Dvornikow 2016 von Putin mit dem Heldenstatus ausgezeichnet. Offiziell wurde der Kommandowechsel von russischer Seite zunächst nicht bestätigt.

Nach 44 Tagen Invasion hat Russland seine Kriegsziele bisher nur mit Mühe erreichen können, da es nicht gelungen ist, Großstädte wie Kiew einzunehmen. Nun konzentrieren sich die russischen Truppen auf den Osten der Ukraine. Der Beamte sagte der BBC zufolge weiter, dass die russische Taktik von einer kleineren Anzahl ukrainischer Einheiten gestört wurde, die intelligenter und überraschender agierten. 

Und das, obwohl man davon ausgehe, dass Russland über eine "beträchtliche" Streitmacht von etwas weniger als 100 einsatzfähigen taktischen Bataillonsgruppen verfügt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

"Wenn Russland nicht in der Lage ist, seine Taktik zu ändern, ist es sehr schwer vorstellbar, wie es selbst diese begrenzten Ziele, die es sich selbst gesetzt hat, erreichen kann", sagte der Beamte.

Alexander Dvornikow, geboren am 22. August 1961 in Ussurijsk, trat mit 18 Jahren in die Sowjetarmee ein und diente anschließend im Militärbezirk Fernost. Nach verschiedenen Positionen kommandierte er von September 2015 bis Juni 2016 die russischen Truppen in Syrien.

Anschließend übernahm Dvornikow das Kommando über die Streitkräfte des Militärbezirk Süd. Diese geografische Nähe zur Ukraine könne nun taktische Vorteile bringen, wie die BILD berichtet. Denn bisher seien nur Soldaten aus dem östlichen Distrikt in den Krieg gezogen.

Laut des westlichen Beamten könne auch der Zeitpunkt eine wichtige Rolle für die Umstrukturierung gespielt haben: Am 9. Mai feiert Russland den Sieg des zweiten Weltkrieges. Bis dahin solle auch ein Erfolg im Ukraine-Krieg verbucht werden. (Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false