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Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) spricht in der Staatskanzlei (Archivbild).

© dpa/Ronny Hartmann

„Unerträgliche Atmosphäre“: Haseloff erwägt Wegzug bei AfD-Sieg in Sachsen-Anhalt

Reiner Haseloff denkt über drastische Schritte nach. Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt erwägt, seine Heimat zu verlassen, sollte die AfD dort an die Macht kommen.

Stand:

Der sachsen-anhaltische Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) denkt über ein Verlassen seines Bundeslandes nach, sollte die AfD dort stärkste Kraft werden.

„Wenn die AfD zur Macht käme, dann wäre für mich wirklich die Grundsatzüberlegung, ob ich nach 72 Jahren meine Heimat verlassen würde“, sagte er der „Bild“-Zeitung. Für ihn wäre das dann „eine unerträgliche Atmosphäre“. „Und das würde auch für meine Frau und für viele in meinem Umfeld die Grundsatzfrage stellen, ob man sich dies antun möchte“, sagte der 71 Jahre alte CDU-Politiker.

Haseloff sagt, er habe „Familie in ganz Deutschland“, müsse also nicht ins Ausland auswandern. Im Landtag habe man manchmal, wenn man die Augen zumache und den Rednern der AfD zuhöre, das Gefühl, „in der letzten Phase der Weimarer Republik im Reichstag“ zu sitzen oder später im Berliner Sportpalast. Dort hatte NS-Propagandaminister Joseph Goebbels 1943 den „totalen Krieg“ ausgerufen.

Haseloff ist seit 2011 Ministerpräsident in Sachsen-Anhalt. Die nächste Landtagswahl findet am 6. September 2026 statt. 2021 hatte die AfD ein Ergebnis von 20,8 Prozent erzielt, deutlich hinter der CDU mit 37,1 Prozent. Ob Haseloff noch mal als Spitzenkandidat seiner Partei antritt, hat er bislang nicht erklärt. (epd)

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