zum Hauptinhalt
Olaf Scholz empfängt Ungarns Präsident Orban in Berlin.

© imago/photothek / IMAGO/Kira Hofmann

Ungarns Präsident in Berlin: Orban trifft Scholz und Merkel bei Deutschland-Besuch

Der ungarische Präsident ist für mehrere Tage in Berlin und trifft deutsche Politiker. Auch Angela Merkel stattete er einen Besuch ab. Worum es bei den Gesprächen ging, verriet die Ex-Kanzlerin nicht.

Ungarns Ministerpräsident Orban ist für mehrere Tage in Berlin und trifft mehrere deutsche Politiker:innen. Der Besuch bei Kanzler Scholz ist dabei nur einer auf einer langen Liste von Terminen. Darunter ist auch einer mit einer Politikerin im Ruhestand, die Orban besonders gut kennt: Angela Merkel.

Am Montag wurde er von Scholz im Kanzleramt empfangen, die übliche gemeinsame Pressekonferenz gab es aber nicht. Bereits am Sonntag sprach Orban mit Merkel. Zu den Inhalten wollte sich das Büro der früheren CDU-Regierungschefin nicht äußern. Man gebe über „nicht-öffentliche persönliche Gespräche“ grundsätzlich keine weitere Auskunft, hieß es.

Orban ist seit 2010 Ministerpräsident und saß elf Jahre lang mit Merkel bei EU-Gipfeln an einem Tisch. Seine rechtsnationale Fidesz-Partei gehörte bis zu ihrem Austritt 2021 wie Merkels CDU zur Europäischen Volkspartei EVP.

Die beiden kennen sich also recht gut. Am Sonntag traf Orban auch den früheren nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten, gescheiterten CDU/CSU-Kanzlerkandidaten und jetzigen Außenpolitiker im Bundestag, Armin Laschet.

Der ungarische Regierungschef gilt vielen in der EU als rechtsnationaler Querulant. Immer wieder werden ihm Verstöße gegen die Rechtsstaatlichkeit vorgeworfen, er steht aktuell auch wegen mutmaßlichen Missbrauchs von EU-Geldern in der Kritik. Die EU-Kommission hat deswegen vorgeschlagen, Ungarn Zahlungen von rund 7,5 Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt zu kürzen.

Eine Pressekonferenz mit Scholz gab es nicht

Im Mittelpunkt des Gesprächs mit Scholz sollte nach Angaben von deutscher Seite aber die Reaktionen auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine stehen. Der rechtsnationale ungarische Regierungschef wettert seit Monaten gegen die Sanktionen, die die EU gegen Russland verhängt hat.

Trotzdem stimmte sein Land bisher immer für die Strafmaßnahmen, die einstimmig beschlossen werden müssen. Vor wenigen Tagen hatte Orban eine Volksbefragung in Ungarn zu den Sanktionen angekündigt.

Eine Pressekonferenz mit Scholz wurde ungewöhnlicherweise nicht angesetzt. Bei Besuchen von Regierungschefs aus Mitgliedstaaten der Europäischen Union ist das eigentlich die Regel. Es gibt aber Ausnahmen.

Orban wollte am Nachmittag auch auf einem Wirtschaftsforum des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft reden (17.20 Uhr). Am Dienstag nimmt er an einer vom Magazin „Cicero“ veranstalteten Diskussionsrunde mit dem Titel „Sturm über Europa - der Ukrainekrieg, die Energiekrise und geopolitische Herausforderungen“ teil. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false