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Ein von der CIA veröffentlichtes Videostandbild zeigt Hamza bin Laden, den Sohn des 2011 getöteten Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden, bei seiner Hochzeit.

© Uncredited/CIA/dpa

Hamsa bin Laden: US-Regierung setzt Kopfgeld auf Sohn von Bin Laden aus

Der Sohn des getöteten Al-Kaida-Chefs soll eine führende Rolle bei der Terrormiliz haben. Saudi-Arabien entzog ihm die Staatsbürgerschaft.

Acht Jahre nach dem Tod des Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden haben die USA ein Kopfgeld auf seinen Sohn ausgesetzt. Für Informationen, die dazu führten, Hamsa bin Laden aufzuspüren, sei eine Belohnung von bis zu einer Million Dollar ausgelobt, teilte das US-Außenministerium am Donnerstagabend (Ortszeit) in Washington mit. Washington geht davon aus, dass Hamsa nach dem Tod seines Vaters eine führende Rolle bei Al-Kaida eingenommen hat. Er habe seit August 2015 in mehreren Botschaften im Internet zu Anschlägen gegen die USA und westliche Verbündete aufgerufen. Hamsa bin Laden war bereits Anfang 2017 auf die Terrorliste der USA gesetzt worden

Saudi-Arabien entzog ihm die Staatsbürgerschaft, wie die saudische Zeitung Okaz am Freitag mit Verweis auf das staatliche Amtsblatt Umm al-Kura berichtete. Demnach hatte das saudische Innenministerium die Maßnahme bereits Mitte Februar per Dekret ergriffen.

Seit 2015 offiziell Mitglied von Al-Kaida

Hamsa bin Laden wurde 2015 in einer Audiobotschaft zum offiziellen Mitglied Al-Kaidas ernannt. Darin rief er zu Angriffen auf die Hauptstädte westlicher Länder und ihrer Verbündeter auf, darunter Washington, Paris und Tel Aviv. In einer Aufzeichnung aus 2016 drohte er mit Angriffen auf US-Bürger in den Vereinigten Staaten und im Ausland. Sein Aufenthaltsort ist unklar.

Nach Angaben des Außenministeriums wurde Hamsa bin Laden 1989 in Dschidda (Saudi-Arabien) geboren. Andere Quellen geben sein Geburtsjahr mit 1991 an. Nach Darstellung des Ministeriums ist er mit der Tochter von Mohammed Atta verheiratet, der eines der Flugzeuge in das New Yorker World Trade Center gesteuert hatte.

Sein Vater Osama bin Laden war 1957 in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad als Kind einer reichen Bauunternehmerfamilie geboren worden und hatte in seinen 20er Jahren Wirtschaft in Dschidda studiert.

In den 1980er Jahren ging er nach Afghanistan und kämpfte dort gegen die damaligen sowjetischen Besatzer. Später gründete er das Terrornetzwerk Al-Kaida. 1994 wurde ihm die saudische Staatsbürgerschaft entzogen. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA tauchte er unter. 2011 spürte ein US-Spezialkommando den damals 54-Jährigen im pakistanischen Abbottabad auf und tötete ihn. (dpa)

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