
© Bashir Darwish/Imago
Nach Tötung zehn unschuldiger Zivilisten in Kabul: USA bieten Angehörigen der Opfer von Drohnenangriff Entschädigung an
Der „tragische Fehler“ des US-Militärs kostete zehn Zivilisten das Leben. Die Hinterbliebenen haben nun unter anderem die Option, in die USA umzusiedeln.
Stand:
Das Pentagon hat den Familien der im August bei einem fehlgeschlagenen Drohnenangriff in Afghanistan getöteten Zivilisten Entschädigungen in unbestimmter Höhe angeboten. Das US-Verteidigungsministerium erklärte, dass es den Verbliebenen der zehn unschuldigen Zivilisten zudem eine Ausreise in die USA ermögliche, sofern diese das Land verlassen wollten.
Das Angebot über eine Entschädigung für die Hinterbliebenen sei am Donnerstag bei einem Treffen zwischen dem Staatssekretär für Verteidigungspolitik Colin Kahl und dem Präsidenten der in Afghanistan tätigen Hilfsorganisation Nutrition and Education International, Steven Kwon, beschlossen worden.
Bei dem Drohnenangriff der US-Streitkräfte in der afghanischen Hauptstadt Kabul Ende August waren zehn Zivilisten getötet worden - darunter sieben Kinder. Eines der Opfer, Zemari Ahmadi, war Angestellter einer internationalen Hilfsorganisation für Ernährung und Ausbildung.
Ahmadi und die anderen Opfer seien unschuldig gewesen und hätten keine Verbindung zum Islamischer Staat Khorasan (Isis-K) gehabt oder stellten eine Bedrohung für die US-Streitkräfte dar, sagte der Sprecher des Pentagons John Kirby.
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Bereits vor rund einem Monat hatten die USA eingeräumt, bei dem Drohnenangriff zehn Unschuldige getötet zu haben. Der Angriff wenige Tage nach einem blutigen Anschlag am Flughafen von Kabul sei ein „tragischer Fehler“ gewesen, sagte der Chef des Zentralkommandos der US-Streitkräfte, General Kenneth McKenzie.
Die Streitkräfte hätten in der festen Überzeugung gehandelt, dass das angegriffene Fahrzeugeine Gefahr für US-Soldaten und auf eine Ausreise wartende Menschen am Kabuler Flughafen dargestellt habe, sagte McKenzie. Eine Armee-Untersuchung habe aber festgestellt, dass dies ein Fehler gewesen sei. Auch Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte sich für den Drohnenangriff entschuldigt und den Angehörigen sein Beileid ausgesprochen. (AFP, Reuters)
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