zum Hauptinhalt

Politik: USA wollen Seeblockade

WASHINGTON.Die USA wollen Jugoslawien durch eine Seeblockade am Bezug kriegswichtigen Erdöls hindern, sind jedoch nach Angaben aus NATO-Kreisen auf Einwände Frankreichs gestoßen.

WASHINGTON.Die USA wollen Jugoslawien durch eine Seeblockade am Bezug kriegswichtigen Erdöls hindern, sind jedoch nach Angaben aus NATO-Kreisen auf Einwände Frankreichs gestoßen.Das berichtete die "New York Times" am Montag.Frankreich halte es rechtlich nicht für zulässig, Schiffe zu stoppen und zu durchsuchen, ohne daß es eine neue UN-Resolution gebe.

Umweltkatastrophe droht

BELGRAD (AP).Die serbischen Behörden haben vor einer Umweltkatastrophe gewarnt, sollte die NATO eine Chemiefabrik vor den Toren Belgrads beschießen.Ausländische Journalisten wurden am Sonntag abend zur Prva-Iskra-Fabrik in der Ortschaft Baric westlich von Belgrad geführt.Der für Gesundheitsfragen zuständige Beamte Tosovic erklärte, in der Anlage würden Chemikalien für Waschmittel hergestellt.

US-Zahlen über Ermordete

WASHINGTON (AP).Die US-Regierung geht nach Angaben ihres Gesandten Scheffer davon aus, daß bis zu 100 000 Kosovo-Albaner von Serben getötet wurden.Dem US-Sender Fox sagte er am Sonntag, die Erkenntnisse bezögen sich auf Berichte von Flüchtlingen.

UCK nimmt Gefangene

TIRANA (AP).Die Kosovo-Befreiungsarmee (UCK) hat weitere drei Angehörige der jugoslawischen Streitkräfte gefangengenommen.Wie UCK-Sprecher Luzim Bakalli am Montag in Tirana mitteilte, sollen sie der NATO übergeben werden.Unter ihnen sei ein Russe in jugoslawischer Uniform.

Franzosen für Gespräche

PARIS (AP).Die Mehrheit der französischen Bevölkerung ist für Gespräche mit dem jugoslawischen Präsidenten Milosevic.Wie aus einer am Montag in der Zeitung "Le Parisien" veröffentlichten Umfrage hervorgeht, sähen es 52 Prozent gern, wenn die NATO ihre Luftangriffe einstellen und Verhandlungen zur friedlichen Beilegung des Kosovo-Konflikts aufnehmen würde.

London schweigt zu angeblicher Warnung

LONDON.Der britische Verteidigungsminister George Robertson hat am Montag jegliche Auskunft über eine angebliche Warnung eines britischen Harrier-Piloten vor einem Angriff auf einen Flüchtlingskonvoi im Kosovo abgelehnt."Die NATO untersucht den Vorfall und ich möchte nicht zu den Spekulationen beitragen", sagte der Minister.Die Zeitung "The Express" hatte am Montag berichtet, der Pilot eines Kampfjets vom Typ Harrier habe versucht, seine US-Kollegen davor zu warnen, den Konvoi anzugreifen, weil sich in ihm auch Zivilisten befänden.Robertson bekräftigte, die NATO halte an den Angriffen fest und beabsichtige nicht den Einsatz von Bodentruppen: "Wir haben nie geglaubt, daß dies über Nacht Erfolg haben könnte.Die Aktion ist erfolgreich.Am Ende werden wir gewinnen", betonte der Minister.

Presserat fordert mehr Distanz bei Berichten

BONN.Der Deutsche Presserat hat die Medien am Montag zu mehr Distanz bei der Berichterstattung über den Krieg in Jugoslawien aufgefordert.Auch dürfe die Würde der geschundenen Menschen durch eine unangemessene Zurschaustellung nicht verletzt werden, hieß es in einer am Montag in Bonn veröffentlichten Erklärung des Presserates.Die Berichterstattung über das Leid der zahlreichen Opfer müsse Grenzen haben.

"Bei der Berichterstattung über den Krieg im Kosovo, dort stattfindende Militäreinsätze und Verbrechen sollte die oft verharmlosende Sprache von Beteiligten und Tätern nicht unkritisch übernommen werden", sagte die Sprecherin des Presserates, Ursula Ernst-Flaskamp.

Ebenso dürften der Krieg und die Verbrechen nicht unangemessen sensationell dargestellt werden.Der Presserat ist das Selbstkontrollorgan der deutschen Printmedien.

Zur Startseite