
© dpa/Bernd von Jutrczenka
Von Deutschland bis zur Nato-Ostgrenze: Bündnis plant offenbar Kerosin-Pipeline nach Polen und Tschechien
Die Nato sieht offenbar „erhebliche Probleme“ in der Treibstoffversorgung für Einsätze an der Ostflanke. Eine neue Pipeline soll 21 Milliarden Euro kosten und bis 2035 einsatzbereit sein.
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Die Nato plant einem Medienbericht zufolge den Bau eines Pipelinesystems durch Deutschland nach Polen und Tschechien, um den Nachschub von Kerosin für Kampfflugzeuge zu sichern.
Es bestünden „erhebliche Probleme in der durchhaltefähigen Treibstoffversorgung der Kräfte, die im Falle des Falles an die Ostgrenze verlegt werden müssen“, heißt es in einem internen Vermerk der Bundeswehr, aus dem der „Spiegel“ am Samstag zitierte.
Demnach endet das bestehende Pipelinesystem der Nato aus dem Kalten Krieg bisher im niedersächsischen Bramsche und im Raum Ingolstadt in Bayern.
Interne Gespräche der Alliierten hätten ergeben, dass die Pipelinesysteme „das Rückgrat für die Nato-Kraftstoffversorgung“ seien, zitierte der „Spiegel“ zudem aus einer Vorlage für die Leitungsebene des Verteidigungsministeriums.
Insgesamt kostet das Megaprojekt demnach voraussichtlich 21 Milliarden Euro. Deutschland werde sich mit mehr als 3,5 Milliarden Euro beteiligen, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) dem „Spiegel“. „Für unsere Soldatinnen und Soldaten ist die verlässliche Kraftstoffversorgung eine der zwingenden Voraussetzungen für ihre Einsatzbereitschaft“, betonte er.
Die gesamte Bauzeit wird auf 20 bis 25 Jahre geschätzt, die Pipeline selbst soll größtenteils aber bereits bis 2035 fertig sein, wie das Magazin berichtete. Die Trasse führe unter mehreren Flüssen und durch Wasser- und Naturschutzgebiete hindurch, heißt es demnach in den Dokumenten. Zudem müssten Grundstücksfragen geklärt werden. Auch Enteignungen sind demnach nicht ausgeschlossen. (AFP)
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