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Von der Polizei beschlagnahmte Handfeuerwaffen in Heidelberg am 10.08.2011 (Symbolbild). 

© Foto: dpa/Uwe Anspach

Vorwurf des Waffenschmuggels: US-Richter weist Mexikos Klage gegen Waffenhersteller ab

Jährlich werden etwa 200.000 US-Waffen nach Mexiko geschmuggelt. Die mexikanische Regierung klagte auch deshalb mehrere US-Waffenhersteller an. Nun wurde die Klage abgewiesen.

Stand:

Eine Klage der mexikanischen Regierung gegen US-amerikanische Waffenhersteller ist von einem US-Richter abgewiesen worden. Der Richter verwies am Freitag auf ein US-Gesetz, das diese Unternehmen vor Haftung für den Einsatz ihrer Produkte schützt.

Mexikos Regierung verklagte im vergangenen Jahr Hersteller wie Smith & Wesson und Colt sowie einen Waffenhändler im Zusammenhang mit der Verwendung geschmuggelter Waffen aus den USA durch kriminelle Gruppen in dem Land. Sie will gegen das Urteil in Berufung gehen.

Der Bezirksrichter im Bundesstaat Massachusetts ließ Argumente der mexikanischen Regierung nicht gelten, dass in diesem Fall eine Ausnahme vom „Protection of Lawful Commerce in Arms Act“ angemessen wäre. Obwohl das Gericht Sympathie für das Volk von Mexiko empfinde, sei es ans Gesetz gebunden.

70 bis 90 Prozent aller Tatortwaffen in Mexiko stammen aus den USA

Mexiko leidet seit Jahren unter einer Welle der Gewalt. Im vergangenen Jahr wurden in dem lateinamerikanischen Land im Schnitt fast 100 Tötungsdelikte pro Tag registriert. Für den Großteil der Gewalttaten sind kriminelle Banden verantwortlich. Die meisten der im blutigen Drogenkrieg in Mexiko verwendeten Waffen stammen aus den USA.

Schätzungen zufolge werden jedes Jahr rund 200.000 Waffen nach Mexiko geschmuggelt. Der Klage zufolge stammten 70 bis 90 Prozent der an Tatorten sichergestellten Waffen aus den USA, während Mexiko selbst strikte Waffengesetze hat.

„Wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass der Vertrieb von Waffen verantwortungsvoll, transparent und rechenschaftspflichtig auflaufen muss“, hieß es in einer Stellungnahme der Regierung vom Freitag. „Die nachlässige Art und Weise, in der Waffen in den Vereinigten Staaten verkauft werden, macht es Kriminellen leichter, Zugang zu ihnen zu bekommen.“ (dpa)

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