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Kien Nghi Ha

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Tagesspiegel Plus

Klischee der „arbeitsamen“ Vietnamesen: „Wir haben weder eine besondere Vorliebe für Blumen noch sind wir geborene Gastronomen“

Fleißig, ruhig, integrationswillig – oder Zigarettenschmuggler: So sehen viele Deutsche ihre vietnamesischen Mitbürger. Doch diese Stereotype verdecken eine komplexe soziale Realität, sagt der Sozialforscher Kien Nghi Ha.

Herr Ha, in Deutschland leben mehr als 185.000 Vietnamesen und Menschen mit vietnamesischen Wurzeln. Sie waren noch ein kleiner Junge, da sind Sie mit Ihren Eltern als „Boat People“ aus Vietnam geflüchtet. Was hat Ihre Familie ausgerechnet nach West-Berlin verschlagen?
Wir gehörten zu den ersten Kontingent-Geflüchteten, die Ende August 1979 auf Einladung der Bundesregierung aus Hongkong nach Tegel geflogen wurden. Aus heutiger Sicht war das absurd. Aufgrund der großen Hilfsbereitschaft vieler westlicher Staaten hatten wir die freie Auswahl. Wir konnten uns wie im Reisekatalog unsere Lieblingsdestination aussuchen.

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