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Die Nadel im Heuhaufen. Wer den passenden Tarifrechner finden will, braucht ein gutes Näschen.

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Tarifvergleich: Was leisten Stromtarifrechner?

Wer einen guten Stromtarif im Internet sucht, stößt zu Beginn meist auf eine ganze Reihe von Tarifrechnern: Verivox, Check24, Toptarif & Co. Doch welcher ist der Richtige? Und wie gehe ich mit ihnen um? Eine Einordnung.

Stand:

Das Internet bietet dem Suchenden eine Vielzahl an Tarifvergleichsrechnern. Entscheidend beim Vergleich ist aber vor allem die Vollständigkeit der Ergebnisse, sowie die zur Verfügung gestellten Filter. Im folgenden finden Sie eine Übersicht über die verschiedenen Angebote:

Check24

Check24 ist ein großes Vergleichsportal mit umfassendem Service- und Ratgeberteil. Stromtarife sind richtig und vollständig wiedergegeben. Bei der Voreinstellung sind Boni enthalten, Pakettarife seit September 2013 nicht mehr. Der Neukundenbonus wird jedoch nur dann einberechnet, wenn er maximal 25 Prozent des Jahrespreises beträgt. In der Voreinstellung tauchen nur Tarife mit Preisgarantien auf.

Verivox

Eines der ersten Stromvergleichsportale, die überhaupt am Markt waren ist Verivox: großer Überblick, Strompreise werden richtig und vollständig dargestellt, ausführlicher Service- und Ratgeberteil. Bei der Voreinstellung bleiben Tarife mit Vorauskasse, Kaution und Strompaketen außen vor. Bonustarife sind dagegen in der Voreinstellung enthalten, die Boni dürfen aber nicht unverhältnismäßig hoch sein. Bei den Tarifempfehlungen taucht immer nur ein Tarif pro Anbieter auf, die Verträge dürfen nicht länger als zwölf Monate laufen, der Preis muss für diesen Zeitraum garantiert sein und die Kündigungsfrist darf sechs Wochen nicht überschreiten. Auf Wunsch kann man sich jedoch alle Tarife anzeigen lassen, auch solche, die von Verbraucherschützern als unfair angeprangert werden.

Toptarif

Ebenfalls ein großes Vergleichsportal ist Toptarif mit umfangreichen Informationen. Preise der Stromtarife sind richtig angegeben. Bei der Voreinstellung sind Boni berücksichtigt, allerdings dürfen sie maximal 25 Prozent der Gesamtkosten ausmachen. Genauso wie Verivox und Check24 listet Toptarif in seinen Empfehlungen keine Angebote mit Sonderzahlungen auf. Pakettarife sind dagegen vor eingestellt, allerdings muss bei diesen Angeboten die Erstvertragslaufzeit preislich abgesichert sein. Eine Preisgarantie ist ansonsten – anders als bei Verivox oder Check24 – aber keine Voraussetzung. Damit will Toptarif nach eigenen Angaben auch flexible Tarife mit kurzen Vertragslaufzeiten abbilden können.

Hauspilot

Hauspilot ist ein Vergleichsportal, das den Verbraucherschutz ganz vorn anstellt. Auf den ersten zehn Plätzen finden sich nur Tarife mit fairen Bedingungen, die nach einer selbst entwickelten Methode bewertet werden. Diese Effektivpreisprognose stützt sich auf die Tarifbedingungen bei zwei Jahren Haltedauer, ist aber gewöhnungsbedürftig. Achtung: Der Anbieterwechsel ist nur kostenlos, wenn eine Provisionsvereinbarung mit dem Stromlieferanten vorliegt, in anderen Fällen kann er aber bis zu 45 Euro kosten.

Energieverbraucherportal

Auch auf Energieverbraucherportal.de finden sich auf den ersten Plätzen meist faire Angebote, Tarife werden nach Service, Umweltaspekten und regionalem Engagement bewertet, Preise und Tarife sind aber, so kritisiert die Stiftung Warentest, manchmal falsch oder veraltet. Ein Wechsel direkt aus der Preisanzeige heraus ist nicht möglich.

Wo der Stromvergleich nicht lohnt:

Folgende Tarifrechner sind nach Einschätzung der Stiftung Warentest (www.test.de) dagegen weniger empfehlenswert:

Bei Wer-ist-billiger.de (www.wer-ist-billiger.de, seit 2020 unter Stromvergleich.net erreichbar) räumen die Tester ein, dass die Preise meist richtig sind, kritisieren aber, dass die Bedingungen wenig transparent dargestellt werden. Die Datenbank sei klein, die Filter für die Auswahl verwirrend. Bonus- und Pakettarife sind in der Voreinstellung enthalten, Tarife mit Kautionen dagegen nicht. Bei Stromtipp.de hat man auf die Kritik der Tester inzwischen reagiert: Tarife mit Vorauskasse und Kaution sind bei der Voreinstellung jetzt außen vor.

Dagegen tauchen bei Preisvergleich.de und Prizewize in der Voreinstellung sowohl Bonus-, als auch Tarife mit Vorauskasse und Kautionen auf. Pakettarife werden ebenfalls angezeigt. Bei Preisvergleich.de können Daten, so moniert die Stiftung Warentest, an Dritte weitergegeben werden. Prizewize legt dagegen besonderen Wert auf Datenschutz, betont Geschäftsführer Sascha Nachtnebel. "Daten werden nur weitergegeben, wenn der Kunde ausdrücklich zustimmt."

Vom Portal Stromtarife.de rät die Stiftung Warentest ab. Die Datenbank sei klein und werde kaum aktualisiert, die fachlichen Informationen seien veraltet, es gebe nur wenige Filtermöglichkeiten. Testurteil: Mangelhaft.

 

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