
© REUTERS/Brian Snyder
Washington wird zum Ort der Finsternis: Die Skrupellosigkeit von Trump und Co.
Das Weiße Haus als Kulisse. Wie im Film. Was für ein Ton. Klingt nach einem Paten. Oder Darth Vader. Nur ist es schockierend real. Wenn Europa das nichts sagt, ist ihm nicht zu helfen. Ein Zwischenruf.

Stand:
Washington als Ort der Finsternis – wer hätte das gedacht. Donald Trump als Darth Vader oder als Pate, aber schockierend real.
Ja, unfassbar eigentlich, dieser Mafia Style und Mega-Narzissmus. Mit einem Präsidenten in der Rolle des Machthabers, der über Milliarden entscheiden kann.
Aber: Mit dem muss man einfach anders umgehen als Wolodymyr Selenskyj. Insbesondere öffentlich.
Selenskyj nach drei Jahren Krieg: erschöpft, überlastet, traumatisiert. Er hätte ein Briefing gebraucht, das ihn exzellent auf die Situation und seine Lage vorbereitet; er war offenbar nicht gut beraten.
Die Skrupellosigkeit von Trump und Co. ist ja kein Geheimnis. Aber auch aus den „Dealmakers“ wäre etwas herauszuholen.
Trump denkt an s e i n öffentliches Image. Ihm ist klar, dass die Farmer und „Joe Sixpacks“ im Land kein Interesse an der Ukraine haben. So verhält er sich. Für seine Leute ist es wichtig, dass einer, der sich für ihren Präsidenten nicht mal ein Sakko anzieht und der Milliarden Dollar aus Steuergeld erhält, dem Maga-Macker vor allem oft Thank you sagt.
Szenen der Erniedrigung
So sieht Trump die Performance: im Sinne von PR. Für sein Publikum musste er, nach seiner Vorstellung, den undankbaren „Aid“-Empfänger auf seinen Platz verweisen. Auf die Knie! PR: Nicht ohne Grund sagt Trump am Schluss, die Szenen seien auf alle Fälle „good television“.
Es wirkt politisch haarsträubend, wenn sich Selenskyj all dessen – vor Kameras noch dazu – nicht bewusst zu sein scheint. Oder eben enorm erschöpft und tragisch in der eigenen Sphäre gefangen.
Wie ein müder Leichtathlet
Wer immer Selenskyj berät, er hätte nicht wie ein müder Leichtathlet in den Ring mit zwei Schwergewichtsboxern steigen dürfen. Ganz gewiss nicht, ohne vorher zu klären, wie man ausweicht, die Ruhe behält, kontert, alles das.
Diesem US-Präsidenten geht es extrem um s e i n Image vor s e i n e n Landsleuten. Und er will, unter anderem, dass sie ihn als den großen Friedensbringer sehen.
In dem Spiel mitzumachen – so zynisch das auch ist –, brächte bei Trump mehr Erfolg. Mag es schräg erscheinen, so als ob sich einer verstellt, trotzdem: Es ist wohl nötig. Das ist die Realität, die Emmanuel Macron und Keir Starmer genutzt haben.
Was uns das sagt, hier? Wenn sich die Europäer nicht blitzartig aufstellen, mit atomarem Schutzschild inklusive, versagen sie vor der Geschichte. Die Ereignisse in Washington sind doch schockierend – schockierend real.
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