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Beate Zschäpes Drogenkonsum hat verhindert, dass der Thüringer Verfassungsschutz sie als V-Person anwerben wollte.

© dpa

Beate Zschäpe: Wegen Drogen keine Karriere beim Verfassungsschutz

Bevor Beate Zschäpe mit ihren beiden NSU-Komplizen in den Untergrund ging, hatte der Thüringer Verfassungsschutz erwogen, sie als V-Frau zu anzuwerben. Ihr Drogenkonsum hat sie aber für diese Aufgabe disqualifiziert.

Von Frank Jansen

Der Thüringer Verfassungsschutz hat offenbar erwogen, die heute der Terrorzelle NSU zugerechnete Beate Zschäpe als V-Person anzuwerben – allerdings in den Wochen, bevor sie mit Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt in den Untergrund ging. Ein entsprechender Hinweis findet sich in den Akten, die Thüringen dem NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages zur Verfügung gestellt hat. CDU-Obmann Clemens Binninger machte den Vermerk eines ehemaligen Verfassungsschützers aus Thüringen am Donnerstagabend bei der Sitzung des Ausschusses bekannt. Aus den dreiseitigen Notizen geht jedoch auch hervor, dass der Nachrichtendienst schließlich darauf verzichtete, Zschäpe anzusprechen. Bei der Beobachtung der Frau wollten die Verfassungsschützer festgestellt haben, dass Zschäpe Drogen konsumierte. Um welche es sich handelte, steht in dem Vermerk nicht. Nach Informationen des Tagesspiegels hatten die Thüringer Behörden später den Verdacht, im Umfeld des abgetauchten Trios werde Kokain konsumiert und mit der Droge gehandelt. Aus einem SMS-Verkehr Ende des Jahres 1998 geht hervor, dass eine Person eine andere fragt, ob sie etwas „Weißes für die Zähne“ habe. In einer weiteren SMS heißt es dann, das koste viel Geld.

Der Untersuchungsausschuss will den früheren Mitarbeiter des Thüringer Verfassungsschutzes als Zeugen laden. Er soll im Februar aussagen.

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