zum Hauptinhalt
Recep Tayyip Erdogan mit Mesut Özil und Amine Gülse.

© Uncredited/Pool Presidential Press Service/AP/dpa

„Werbeplattform für Diktator“: Özdemir greift Özil wegen Erdogan scharf an

Der türkische Präsident war Trauzeuge bei der Hochzeit des Ex-Nationalspielers Özil. Offensichtlich sei Erdogan auf solche Bilder angewiesen, sagt der Grüne.

Der Grünen-Politiker Cem Özdemir hat den Ex-Nationalspieler Mesut Özil scharf dafür kritisiert, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Trauzeuge bei Özils Hochzeit war. „Da scheinen sich zwei gesucht und gefunden zu haben“, sagte Özdemir am Wochenende im Deutschlandfunk. Offensichtlich sei Erdogan darauf angewiesen, dass er solche Bilder brauche, denn dessen Popularität im Land gehe zurück, parallel zur schrecklichen Situation der Wirtschaft.

Schade sei es für all die jungen Leute, die auf Özil geschaut hätten, die ihn vielleicht als Vorbild betrachtet hätten, dass dieser sich jetzt als „Werbeplattform für einen Diktator“ hergebe. Der türkischstämmige Özdemir betonte, der Fairness müsse man sagen, dass Özil nicht der einzige sei, der sich mit solchen Leuten ablichten lasse. Aufgrund der schlechten Wirtschaftslage in der Türkei sei Erdogan auf Unterstützung angewiesen.

Auf den Hochzeitsbildern ist der Fußballer mit seiner Frau Amine Gülse mit Erdogan und dessen Frau auf einer Empore vor dem Bosporus in Istanbul zu sehen. Der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge war Erdogan Trauzeuge und überreichte Gülse die Hochzeitsurkunde.

Außerdem hielt er eine Rede. Darin forderte er das Paar zum Kinder zeugen auf. Es sei bekannt, dass Erdogan sich in alles einmische, sagte Özdemir.  Er mische sich in die Verhütung ein und in jeden anderen Lebensbereich. „Er macht auch nicht vor dem Schlafzimmer halt“, sagte Özdemir. „Das ist eben so bei autoritären Herrschern, nichts ist privat.“ (dpa, Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false