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Eine deutsche Panzerhaubitze 2000 (PzH 2000) der ukrainischen Armee steht an der Frontlinie in der Nähe von Bachmut.

© dpa/Efrem Lukatsky

Werte in Ostdeutschland noch höher: Fast die Hälfte der Bundesbürger gegen weitere Waffenlieferungen an die Ukraine

Besonders groß ist die Ablehnung unter Anhängern von AfD und BSW sowie Ostdeutschen. Der Umfrage zufolge sind nur 38 Prozent der Deutschen für weitere Rüstungsexporte an die Ukraine.

Stand:

Annähernd die Hälfte der Deutschen lehnt weitere Waffenlieferungen an die Ukraine ab. 48 Prozent sind dieser Meinung, wie eine aktuelle Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos ergab. Laut der Mitteilung von Ipsos sprechen sich hingegen nur 38 Prozent dafür aus, weiter Waffen an das von Russland angegriffene Land zu liefern. 14 Prozent der Bundesbürger hätten dazu keine klare Meinung.

Auf besonders viel Ablehnung stoßen Waffenlieferungen den Angaben nach bei Ostdeutschen sowie AfD- und BSW-Anhängern, die sich zu 88 Prozent (AfD) und 90 Prozent (BSW) dagegen aussprechen. Im September hatte eine Ipsos-Umfrage bereits ein ähnliches Bild ergeben, wie es heißt.

Am höchsten ist die Zustimmung für weitere Waffenlieferungen bei Anhängern der Grünen (74 Prozent) und SPD (64 Prozent). Lediglich 15 Prozent der Grünen-Wähler und 28 Prozent der SPD-Wähler sind gegen weitere Waffenlieferungen. Auffällig ist laut Ipsos, dass der Anteil der Befürworter bei SPD-Anhängern im September noch bei 69 Prozent gelegen habe.

Die Unionswählerschaft ist weiter gespalten. Fast jeder Zweite (49 Prozent) plädiert für Lieferungen, 40 Prozent lehnen sie ab. Die Werte liegen etwa auf demselben Niveau wie in der Umfrage im September, teilt Ipsos mit. Deutliche Veränderungen gebe es hingegen bei den Anhängern der FDP und der Linken. 63 Prozent der Sympathisanten mit den Liberalen befürworten demnach weitere Rüstungssendungen, was einem Zuwachs von 10 Prozentpunkten entspreche. Bei den Linken sei der Wert von 36 auf 44 Prozent gestiegen.

Erhebliche Unterschiede in dieser Frage gibt es laut Ipsos auch zwischen Ost- und Westdeutschen. Liege der Anteil der Rüstungsexportgegner (45 Prozent) und -befürworter (40 Prozent) im Westen ähnlich hoch, gebe es in Ostdeutschland hingegen fast doppelt so viele Kritiker (60 Prozent) wie Befürworter (31 Prozent).

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Bemerkenswert sei, dass der Anteil der Gegner in den neuen Ländern seit September um neun Prozentpunkte gesunken sei. Um sieben Prozentpunkte rauf ging es demnach bei denjenigen, die sich für weitere Waffenlieferungen aussprechen. Im Westen seien seit der vergangenen Befragung kaum Veränderungen zu verzeichnen.

Die quotierte Befragung erfolgte den Angaben von Ipsos zufolge vom 2. bis 4. Januar online. Befragt worden seien 1000 Wahlberechtigte zwischen 18 und 75 Jahren in Deutschland, repräsentativ gewichtet nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und Wahlverhalten bei der Bundestagswahl 2021. (cz)

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