zum Hauptinhalt
Eine Fahne mit dem Parteilogo der AfD weht während einer Kundgebung der AfD Sachsen-Anhalt auf dem Marktplatz (Symbolbild).

© dpa/Hendrik Schmidt

Wie polarisiert sind die Deutschen?: Kein Thema treibt sie so sehr um wie der Umgang mit der AfD

Eine neue Langzeitstudie soll zeigen, wie politisch gespalten die Deutschen sind. AfD-Anhänger sind demnach am stärksten polarisiert, jene der FDP am geringsten.

Stand:

Keine andere politische Debatte polarisiert so sehr, wie die Frage der Brandmauer zur AfD und der Umgang mit der Partei generell. Das berichtet die „Zeit“ unter Berufung auf den Berliner Polarisierungsmonitor.

Die Langzeitstudie untersucht demnach, wie stark die Deutschen emotional polarisiert sind. Heißt, welche Gefühle die Teilnehmer gegenüber Gleichgesinnten haben und wie stark deren Ablehnung gegenüber Personen ist, die eine andere Meinung haben.

Am stärksten polarisiert sind dem Monitor zufolge Anhänger der AfD, berichtet die „Zeit“. Danach folgen jene der Linken und Grünen. Am wenigsten polarisiert seien Anhänger der FDP. Die Langzeitstudie ist in diesem Jahr gestartet.

Neben der Debatte um die Brandmauer zur AfD polarisiere auch die Frage nach dem Erhalt der Demokratie, heißt es in dem Bericht. Demnach seien nur etwa 14 Prozent der Befragten der Ansicht, dass „auf etwas Demokratie“ verzichtet werden könne, etwa um Krisen besser bewältigen zu können. Andererseits seien etwa 70 Prozent der Meinung, dass die Demokratie in Deutschland besser geschützt werden müsse – und ausgebaut werden solle.

In der Debatte um den Erhalt der Demokratie sei die emotionale Polarisierung besonders hoch, berichtet die „Zeit“. Das könne ein erstes Anzeichen für einen möglichen „Großkonflikt“ nach amerikanischem Muster sein, zitiert die Zeitung die Politikwissenschaftlerin Hanna Schwander, eine der Leiterinnen der Langzeitstudie.

Eine weitere Erkenntnis aus dem Monitor sei, dass die AfD aus Überzeugung statt aus Protest gewählt werde, heißt es in dem Bericht. „Die AfD-Wähler identifizieren sich ebenso mit ihrer Partei, wie die Wähler der anderen Parteien mit ihrer Partei“, sagt Jule Specht, Psychologie-Professorin an der Humboldt-Universität und ebenfalls eine der Leiterinnen des Projekts, der Zeitung. (Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })