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Ein russischer Panzer während einer militärischen Übung.

© Uncredited/Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa

„Wir glauben, dass sie bereit sind“: USA warnen vor Angriff Russlands innerhalb der nächsten Stunden

Der US-Regierung zufolge steht die Invasion Russlands in die Ukraine unmittelbar bevor. Die Separatisten bitten Putin unterdessen um militärischen Beistand.

Die US-Regierung hat vor einem baldigen russischen Angriff auf die Ukraine gewarnt. „Was wir sehen, ist, dass sich die russischen Streitkräfte weiter näher an der Grenze versammeln und sich in ein fortgeschrittenes Stadium der Handlungsbereitschaft versetzen, um praktisch jederzeit eine militärische Aktion in der Ukraine durchzuführen“, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby am Mittwoch. „Wir glauben, dass sie bereit sind“, warnte Kirby.

Russlands Präsident Wladimir Putin habe inzwischen „fast 100 Prozent“ der Kräfte versammelt, die er nach Einschätzung des Pentagons zusammenziehen wollte, sagte der Beamte. Er habe Raketenstellungen, Artillerie, Infanterie und Spezialkräfte genauso wie mehr als zwei Dutzend Kriegsschiffe im Schwarzen Meer in Stellung gebracht.

Das US-Verteidigungsministerium gehe davon aus, dass die Ukraine nun von rund 160.000 bis 190.000 russischen Soldaten bedroht würde. Es blieb jedoch unklar, ob die genannten Zahlen auch die Kräfte in den ostukrainischen Separatistenregionen einschlossen. Bislang hatten US-Quellen von rund 150.000 Soldaten an der Grenze gesprochen.

US-Außenminister Antony Blinken sprach am Mittwochabend (Ortszeit) in einem Interview von einer unmittelbar bevorstehenden Invasion in die Ukraine. Auf die Frage eines NBC-Moderators, ob er noch in der Nacht zum Donnerstag mit einem Einmarsch rechne, sagte Blinken: „Das tue ich, leider ... es scheint alles in Stellung gebracht für eine großen Angriff auf die Ukraine“. Die russischen seien teilweise nur fünf bis 50 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

Auf Nachfrage betonte Blinken allerdings, er könne kein genaues Datum oder den Zeitpunkt eines Angriffs nennen. Russland habe jetzt im Norden, Osten und Süden der Ukraine alle nötigen Kräfte „in Stellung gebracht“, betonte Blinken.

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Mehr zur Russland-Ukraine-Krise auf Tagesspiegel Plus:

US-Präsident Joe Biden hatte am Dienstag vom "Beginn einer russischen Invasion der Ukraine" gesprochen. US-Regierungsvertreter betonen jedoch, dass es bislang keinen Beweis dafür gibt, dass russische Soldaten bereits die Staatsgrenze zur Ukraine überquert haben. "Wir können immer noch nicht bestätigen, dass russische Streitkräfte in den Donbass eingedrungen sind", sagte auch der Pentagon-Vertreter am Mittwoch.

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Unterdessen haben die pro-russischen Separatisten im Osten der Ukraine den Kreml um "Hilfe bei der Zurückschlagung der Aggression" der ukrainischen Streitkräfte gebeten. Dies berichteten russische Nachrichtenagenturen am Mittwochabend unter Berufung auf Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Russlands Staatschef Wladimir Putin hatte am Montag die Unabhängigkeit der beiden Separatistengebiete in der Ostukraine anerkannt und die Entsendung russischer Soldaten in die Region angekündigt.

Der Anführer der Separatisten im ostukrainischen Donszk, Denis Puschilin, wünscht sich den Abzug der ukrainischen Regierungstruppen aus der Region. Diese sollten sich freiwillig aus dem Territorium zurückziehen und ihre Waffen mitnehmen, zitierte die Agentur Tass Puschilin. Das wäre "ein optimales Szenario". Die Separatisten erheben Anspruch auf ein deutlich größeres Gebiet in der Ukraine, als sie derzeit kontrollieren. (Tsp/AFP/dpa)

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