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Rekruten tragen Munition während einer militärischen Trainingseinheit auf einem Schießplatz im Süden Russlands.

© dpa/AP/Uncredited

„Wir wissen, dass die Munition ausgeht“: Britische Geheimdienste sehen bei Russland Ausrüstungsprobleme

Londoner Geheimdienste gehen davon aus, dass es dem russischen Militär bald an elementarer Ausrüstung fehlen könnte. Wladimir Putin begehe zudem strategische Fehler.

Moskau geht nach Einschätzung britischer Geheimdienste im Ukraine-Krieg zunehmend die Munition aus. „Wir wissen, und das wissen auch russische Kommandeure im Krieg, dass ihnen die Ausrüstung und Munition ausgeht“, sagte der Direktor des britischen Geheimdienstes GCHQ, Jeremy Fleming, am Dienstag einem vorab veröffentlichten Redemanuskript zufolge, aus dem die BBC zitierte.

Der russische Präsident Wladimir Putin mache Fehleinschätzungen und strategische Fehler. „Da er intern kaum herausgefordert wird, haben sich seine Entscheidungen als fehlerhaft herausgestellt“, so der Geheimdienstdirektor.

Mittlerweile würde auch dem russischen Volk klar, welche Konsequenzen „Putins selbstgewählter Krieg“ für sie persönlich im eigenen Land habe - etwa weniger Möglichkeiten zu reisen und kaum noch Zugang zu modernen Technologien und externen Einflüssen aufgrund der westlichen Sanktionen.

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Im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums gehen die britischen Geheimdienste auf die neue Rolle des Armeegenerals Sergej Surowikin ein.

Seine Ernennung vor wenigen Tagen sei mutmaßlich der Versuch, die Durchführung russischer Angriffe in der Ukraine zu verbessern.

Über lange Zeit habe Moskau keinen Zuständigen mit einer Gesamtaufsicht über das Geschehen gehabt. Dennoch stehe auch Surowikin vor einer russischen Armee, die schlecht für die Aufgabe ausgestattet sei.

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Der Militärexperte Pavel Luzin geht derweil davon aus, dass Russland bei den Angriffen am Montag einen Großteil seiner Marschflugkörper verschossen hat. Dem russischen Portal „The Insider“ sagte er: „Diese 83 Raketen, die Russland heute verwendet hat, wurden mehrere Monate lang aufbewahrt“.

Zwar gebe es noch Bestände an alten sowjetischen Raketen, diese würden aber nur „für Terror reichen und nicht für mehr“. Strukturell und technisch sei es unmöglich in kurzer Zeit Raketen in ausreichender Stückzahl nach zu produzieren.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf.

Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

Russische Soldaten verstecken sich im Wald

Unterdessen läuft der Krieg aus der russischen Perspektive offenbar weiterhin nicht nach Plan, ganz im Gegenteil. Das legen unter anderem abgehörte Telefonate nahe, die Soldaten Russlands geführt haben.

Diese Telefonate zeichnen ein desaströses Bild der militärischen Situation, in der sich die Männer befinden. „Wir verstecken uns im Wald wie Obdachlose“, sagte demnach ein russischer Soldat im Gespräch mit einem Mann, der sich offenbar noch in Russland befindet. (dpa)

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