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Spanien: Zehn Eta-Terroristen gefasst

Nach der Festnahme von zehn mutmaßlichen Eta-Terroristen herrscht im spanischen Baskenland höchster Terroralarm. Fahnder befürchten, dass sich die Untergrundorganisation auf neue Anschläge vorbereitet.

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Madrid/Vitoria - Die Terroristenfahnder im baskischen und im gesamtspanischen Innenministerium arbeiteten auf höchster Alarmstufe, sagte der baskische Innenminister Javier Balza. Es bestehe die Gefahr, dass die Untergrundorganisation ein neues Terrornetz aufbauen und neue Anschläge verüben wolle.

Die spanische Polizei hatte am Vortag bei der größten Anti-Eta- Operation seit über einem Jahr eine Terrorzelle der Separatistenorganisation in der Gegend der Küstenstadt San Sebastián zerschlagen. Acht mutmaßliche Terroristen wurden bei Razzien in mehreren Städten des Baskenlands und der Nachbarregion Navarra festgenommen. Bei einer Hausdurchsuchung stellten die Beamten 30 Kilogramm Sprengstoff, Zünder und anderes Material zur Herstellung von Bomben sicher. "Dies legt die Schlussfolgerung nahe, dass die Eta zu einem wirklichen Friedensprozess nicht bereit ist und mit verdeckten Karten spielt", sagte der Minister.

Friedensprozess endgültig am Ende?

In Südwestfrankreich wurden in der Nacht zum Donnerstag zwei mutmaßliche Eta-Mitglieder gefasst, die mit einem gestohlenen Auto eine Straßensperre der Polizei durchbrochen hatten. Beide Männer hatten nach spanischen Medienberichten gefälschte Ausweise bei sich. Einer von ihnen war bewaffnet.

Die Eta hatte vor gut einem Jahr eine "dauerhafte Waffenruhe" erklärt und damit den Weg zur Einleitung eines "Friedensprozesses" mit der spanischen Regierung freigemacht. Ende vorigen Jahres töteten die Separatisten jedoch bei einem Bombenanschlag auf den Madrider Flughafen zwei Menschen. Seither gilt der "Friedensprozess" als gescheitert, obwohl die Eta anschließend erklärte, ihre "Waffenruhe" sei weiter in Kraft. Seit 1968 waren über 800 Menschen bei Anschlägen der Eta getötet worden. (tso/dpa)

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