
© Foto: RUSSIAN DEFENCE MINISTRY/ via Reuters
Zur Vorbereitung auf feindlichen Angriff: Putin verfolgt Training der strategischen Atomstreitkräfte
Unter Leitung Wladimir Putins testen russische Streitkräfte ihre Waffen und feuern unter anderem Interkontinentalraketen ab. Das Manöver wurde international erwartet.
Stand:
Der russische Präsident Wladimir Putin wohnt einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur RIA zufolge einem Training der strategischen Atomstreitkräfte bei. Aufgabe der Einheit ist es unter anderem, auf eine Bedrohung durch einen atomaren Angriff zu reagieren.
Die Übung diene der Vorbereitung auf einen möglichen feindlichen Atomwaffenangriff auf Russland, zitiert RIA Verteidigungsminister Sergej Schoigu. „Unter der Führung des Oberbefehlshabers der Streitkräfte, Wladimir Putin, haben die strategischen Abschreckungskräfte am Boden, zu Wasser und in der Luft ein Training abgehalten“, teilte der Kreml mit.
Die Übung habe den Abschuss von ballistischen Raketen und von Marschflugkörpern umfasst. Nach russischen Militärangaben schoss das Atom-U-Boot „Tula“ in der arktischen Barentssee am Mittwoch eine Interkontinentalrakete des Typs Sinewa auf ein Ziel auf der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka ab. Eine weitere Rakete wurde in Plessezk in Nordrussland gestartet.
Außerdem waren der Übung Langstreckenbomber vom Typ Tu-95 beteiligt. „Die gestellten Aufgaben der Übung zur strategischen Abschreckung wurden vollständig erfüllt. Alle Raketen haben ihr Ziel erreicht“, hieß es in der Mitteilung weiter.

© AFP / ALEXEI BABUSHKIN
Aufgabe der russischen „strategischen“ Streitkräfte ist im weitesten Sinne die Reaktion auf Bedrohungen von außen, unter anderem im Falle eines Atomkriegs. Sie sind mit Interkontinentalraketen, strategischen Langstreckenbombern, U-Booten, Schiffen und Marineflugzeugen ausgerüstet.
Auch die Nato übt aktuell Verteidigungsmanöver
Die Übungen fanden vor dem Hintergrund der russischen Offensive in der Ukraine und der Krise zwischen Moskau und westlichen Staaten statt. Russische Regierungsvertreter hatten wiederholt mit dem Einsatz von Atomwaffen im Falle einer existenziellen Bedrohung Russlands gedroht.
Das mehrtägige Manöver war jedoch erwartet worden und löste deshalb trotz der internationalen Spannungen wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine keine Besorgnis bei westlichen Militärs aus. Es war bereits das zweite große Manöver dieser Art in diesem Jahr.
Zuletzt hatte Russland am 19. Februar die Waffen getestet – kurz vor Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine am 24. Februar. Im Zuge seines Krieges in der Ukraine hatte Putin die Atomwaffen als Warnung an die Nato, sich nicht einzumischen, auch in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.
Die Nato übt derzeit ebenfalls in dem Manöver „Steadfast Noon“ die Verteidigung des europäischen Bündnisgebiets mit Atomwaffen. (Reuters, AFP, dpa)
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