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Der Täter soll zunächst den Besitzer eines Tabakladens angegriffen und sich dann in einer Metzgerei ein neues Messer beschafft haben, wo er eine Person erstach.

© Uncredited/AP/dpa

Zwei Tote, fünf Verletzte in Frankreich: Anti-Terror-Fahnder ermitteln nach Messerangriff

Ein Mann hat im Südosten Frankreichs zwei Menschen erstochen und dabei „Allahu akbar“ gerufen. Anti-Terror-Fahnder sind eingeschaltet.

Bei einem mutmaßlichen Terrorangriff im Südosten Frankreichs hat ein Mann zwei Menschen getötet und fünf weitere verletzt. Zwei von ihnen schweben am Sonntag noch in Lebensgefahr. Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft teilte am Samstag mit, sie ermittele wegen „Mordes in Zusammenhang mit einer Terrortat" gegen den festgenommenen Tatverdächtigen. Es soll sich um einen 1987 geborenen Sudanesen handeln.

Das Drama ereignete sich am Samstag gegen 10.45 Uhr in der Kleinstadt Romans-sur-Isère südlich von Lyon. Nach ersten Erkenntnissen soll der Täter zunächst den Besitzer eines Tabakladens angegriffen und sich dann in einer Metzgerei ein neues Messer beschafft haben, wo er eine Person erstach.

Danach griff er auf der Straße weitere Menschen an. Augenzeugen zufolge soll der Mann bei seiner Tat „Allahu akbar“ (Gott ist groß) gerufen haben. Die Sicherheitskräfte sollen den Angreifer festgenommen haben, als er - auf Arabisch betend - auf dem Trottoir kniete. Er soll keinen Widerstand geleistet haben.

Außerdem nahm die Polizei am Samstag zwei weitere Personen sudanesischen Ursprungs in Gewahrsam. Dabei soll es sich um einen Mann aus dem Bekanntenkreis des Festgenommenen und um einen Sudanesen aus der dessen Hausgemeinschaft handeln.

Präsident Macron versichert, die Hintergründe aufklären zu wollen

Der Täter habe sich auf einen „terroristischen Pfad" begeben, sagte Frankreichs Innenminister Christophe Castaner. Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft erklärte, erste Ermittlungsergebnisse deutete darauf hin, dass der Angreifer die öffentliche Ordnung „durch Einschüchterung oder Terror" erheblich stören wollte.

Bei einer Durchsuchung in seiner Wohnung seien handschriftliche Dokumente gefunden worden, in denen sich der Mann darüber beschwere, „in einem Land von Ungläubigen zu leben".

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Romans-sur-Isère zählt rund 35.000 Einwohner und liegt rund 20 Kilometer südlich von Valence im Südosten Frankreichs. Die Stadt gehörte 2015 zu jenen Kommunen, die eine Asylbewerberaufnahme ablehnte.

Damals schrieb die konservative Bürgermeisterin Marie-Hélène Thoraval in einer Mitteilung, die Stadt verfüge nicht über die Mittel, um angemessene Aufnahmebedingungen für syrische Flüchtlinge zu gewährleisten. Eine massive Aufnahme hätte ihrer Ansicht nach eine Verschlechterung des sozialen Gleichgewichts in der Stadt zur Folge.

In Frankreich hatte es in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe islamistischer Anschläge mit hunderten Toten gegeben. Frankreichs Präsident Macron versicherte, dass die Hintergründe des Angriffs genau aufgeklärt würden. „Die ganze Wahrheit zu dieser schrecklichen Tat wird aufgedeckt werden", schrieb er auf Twitter. Dabei verwies er darauf, dass das Land wegen der Coronavirus-Pandemie mit tausenden Toten ohnehin schon eine schwere Probe bestehen müsse. (AFP/dpa)

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