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Von Bernd Fischaleck: 2009 war ungewöhnlich warm und sonnig Hohe Temperaturen besonders im April und November / Extreme Wetterlagen blieben aus
Potsdam - Auch wenn die Temperaturen in einigen Monaten zum Teil erheblich von den langjährigen Mittelwerten abwichen – extreme Kapriolen hat das Wetter in Berlin und Brandenburg in den vergangenen zwölf Monaten nicht geschlagen. In der Region war es in diesem Jahr allerdings besonders warm und sonnig.
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Potsdam - Auch wenn die Temperaturen in einigen Monaten zum Teil erheblich von den langjährigen Mittelwerten abwichen – extreme Kapriolen hat das Wetter in Berlin und Brandenburg in den vergangenen zwölf Monaten nicht geschlagen. In der Region war es in diesem Jahr allerdings besonders warm und sonnig. „2009 war eines der wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1908“, sagt Meteorologe Karsten Kürbis vom privaten Wetterdienst MeteoGroup Deutschland im ddp-Gespräch. Das Jahresmittel von 10,4 Grad Celsius lag deutlich über dem Durchschnitt, und auch die Sonne schien mit rund 1700 Stunden länger als in den vergangenen Jahren. Einen neuer Rekord sei aber nicht verzeichnet worden. „2000 und 2007 war es noch wärmer“, sagt Kürbis.
Immerhin wurde aber im April ein neuer Spitzenwert für die Region ermittelt. „Das war der wärmste je gemessene April“, sagt der Wetterexperte. Mit einer Durchschnittstemperatur von 13,5 Grad lag der Monat fünf Grad über dem Mittelwert. Auch die 300 Sonnenstunden waren „für April sehr außergewöhnlich“.
Auch im November war es ungewöhnlich warm. Mit 8,2 Grad lag der Mittelwert fast so hoch wie sonst im Oktober. „Es war der drittwärmste November seit Aufzeichnungsbeginn“, sagt Kürbis.
Dabei hatte das Jahr die Berliner und Brandenburger mit frostigen Temperaturen empfangen. Anfang Januar habe es eine „recht imposante Kältewelle gegeben“, sagt der Meteorologe. An einigen Tagen habe das Thermometer minus 20 Grad Celsius angezeigt. „Solche Werte erreichen wir nicht jedes Jahr.“ In Baruth wurden sogar minus 26 Grad gemessen.
Die übrigen Monate verliefen aus Meteorologensicht eher unauffällig. Der Februar war etwas zu kalt, der März und der Mai laut Kürbis „ein wenig zu warm“. Im Juni ließ der Sommer noch auf sich warten. Der Monat war deutlich kälter als sonst und mit fast 100 Litern Niederschlag pro Quadratmeter fiel auch rund 30 Prozent mehr Regen als in den Jahren zuvor.
Richtig sommerlich wurde es dann im Juli, der wie der August „zu warm und zu sonnig“ war, wie Kürbis sagt. Mit rund 480 Sonnenstunden in den beiden Monaten wurde der Normalwert um ein Fünftel übertroffen. Bei der Temperatur waren es zwei Grad mehr.
Als heißesten Tag in der Region machten die Wetterexperten in diesem Jahr den 20. August aus, an dem das Thermometer an einigen Orten auf bis zu 32,4 Grad kletterte. Der Spitzenwert reicht aber lange nicht an die am 11. Juli 1959 gemessene Rekordmarke von 37,8 Grad heran und wird wie das gesamte Jahr 2009 in der Wetterhistorie wohl eher eine Randnotiz bleiben.
Bernd Fischaleck
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