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Brandenburg: 2030 nur noch Ökostrom?

Brandenburgs Grüne sehen in nachwachsenden Rohstoffen ein enormes Potenzial für Brandenburg

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Potsdam/Schwedt - Brandenburgs Energiebedarf kann nach Ansicht der Grünen bis 2030 komplett aus erneuerbaren Energien kommen. „Es ist kein Problem, den brandenburgischen Primärenergie-Bedarf in 25 Jahren zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien abzudecken“, sagte der Grünen-Landesvorsitzende Axel Vogel im PNN-Gespräch. Für Brandenburg sieht Vogel ein enormes Potenzial für Erneuerbare Energien. Aus Anlass eines Zukunftskongresses zu dem Thema am Samstag in Schwedt sagte er, derzeit. Derzeit liege der Anteil der alternativen Energien bei 30 Prozent. Der Landkreis Potsdam-Mittelmark, der ein entsprechendes Konzept entwickelt hat, sei hier vorbildlich, so Vogel. „Wir stehen gerade erst am Anfang der Entwicklung“, so Vogel, der seit Dezember 2005 Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen in Brandenburg ist.

Er verwies auf eine Prognos-Studie, nach der die derzeit aufgeschlossenen Braunkohlereserven Brandenburgs bis 2033 erschöpft sein werden. Dann könnte zwar mit neuen Erschließungen weitere 66 Jahre gefördert werden. „Die Position der Grünen ist aber klar: Wir wollen 2033 den Ausstieg aus der Braunkohle.“ Die Pilotanlage zur „Kohlendioxid-neutralen“ Nutzung von Braunkohle sei zudem Augenwischerei.Wie Katrin Vohland, Vorstandssprecherin der brandenburgischen Grünen, sagte, werde das Klimagas hier nur in der Erde versteckt. „Dass es später wieder zum Vorschein kommen könnte, widerspricht unserem Grundsatz der Generationengerechtigkeit“, sagte sie im PNN-Gespräch.

Der Stromkonzern Vattenfall beziffert laut Vogel den Bedarf bei Verzicht auf den Einsatz heimischer Braunkohle bei der Energieerzeugung auf rund 5000 Megawatt für Ostdeutschland: „Das ist mit regenerativen Energien durchaus erreichbar.“ In Brandenburg würde man derzeit erleben, dass die 2002 formulierten Zielzahlen für 2010 schon längst übertroffen seien. Im Land werden laut Vogel derzeit rund 700 Millionen Liter Treibstoffe aus alternativen, nachwachsenden Rohstoffen produziert. „Bereits heute werden schon ein Drittel des rechnerischen Verbrauches aus alternativen Rohstoffen produziert“, sagte Vogel.

Auf ihrer Regionalkonferenz in Schwedt wollen die Grünen am Samstag auch Risiken der erneuerbaren Energien diskutieren. Das Hauptrisiko sei die Gefahr, dass es zum Anbau von Monokulturen komme. Es könne nicht das Ziel sein, überall Raps anzubauen.

Das Energieunternehmen am Ort des Zukunftskongresses, die PCK-Raffinerie in Schwedt, hat indes laut Vogel eine Einladung zu der Tagung abgelehnt – ebenso wie der PCK-Betriebsrat. Pikanterweise habe der Mineralölkonzern BP, zugesagt – der BP gehören 35 Prozent Anteile an der PCK. „In Schwedt kennt man wohl noch nicht die Linie eines der Haupt-Eigner“, so Vogel.

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