Brandenburg: 23-Jähriger schießt im ICE auf Schaffner

Nauen - Ein junger Mann hat am Freitag in einem ICE nach Hamburg kurz hinter Spandau den Schaffner mit einer Schreckschusswaffe bedroht und mehrfach gefeuert. Es wurde niemand verletzt, da es keine scharfe Waffe war.

Die Situation im Zug eskalierte kurz hinter der Berliner Stadtgrenze. Der ICE 1618 war um 4.54 Uhr in Berlin Südkreuz gestartet. Dieser erste Zug nach Hamburg-Altona war mit 25 Fahrgästen nur sehr schwach besetzt. Bei der Kontrolle des Fahrscheins zog der Mann eine Waffe und bedrohte den Schaffner. Dann drückte der Mann mehrfach ab, verletzt wurde niemand. Andere Fahrgäste überwältigten den Schützen. Der Zugbegleiter informierte den Lokführer, dieser rief die Polizei. Der Lokführer stoppte den Zug für einen außerplanmäßigen Zwischenhalt in Nauen (Havelland), 25 Fahrgäste des Zuges mussten wegen des Zwischenfalls in Nauen aussteigen und in den nachfolgenden Zug nach Hamburg umsteigen.

Die Bundespolizei informierte am Freitagmorgen um 5.24 Uhr die Landespolizei darüber, dass es in dem ICE von Berlin nach Hamburg zu einer Bedrohungslage gekommen sei. Die Beamten nahmen den Mann fest. Er soll nach ersten Angaben der Polizei 23 Jahre alt sein. Erst später stellte sich heraus, dass es eine Schreckschusswaffe war.

Zum Motiv der Bedrohung ermittelt derzeit die Kriminalpolizei der Polizeidirektion West. Bei dem Täter wurde ein Brief mit Forderungen zur Abgabe von politischen Erklärungen sowie nach Bargeld gefunden. Diese Forderungen stellte er auch im Zug gegenüber dem Zugbegleiter. Derzeit findet eine Spurensicherung an dem im Bahnhof stehenden Zug statt. Die Staatsanwaltschaft Potsdam hat die Ermittlungen übernommen.

Nach Angaben der Bahn war die Strecke nach Hamburg von 5.45 bis 6 Uhr gesperrt, mehrere Züge hatten dadurch Verspätungen. Ha