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Brandenburg: 240 Anrufer beim Meningitis-Notruf

Nach Tod einer 18-jährigen Schülerin gibt Gesundheitsbehörde Entwarnung / Aber zweiter Fall in Berlin

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Berlin - Die Besorgnis war groß: Rund 240 Anrufer haben sich am Mittwoch und Donnerstag bei der Meningitis-Telefonnummer 030-90282828 gemeldet, die eingerichtet worden war, nachdem eine Schülerin aus Basel an einer durch Meningokokken ausgelösten Hirnhautentzündung (Meningitis) gestorben war. „Mit großer Wahrscheinlichkeit haben wir alle Personen, die mit ihr Kontakt hatten, gefunden“, sagte Regina Kneiding von der Gesundheitsverwaltung.

Die 18-Jährige war am Samstag mit Schmerzen ins Vivantes-Klinikum in Friedrichshain gekommen, wo die Ärzte nach Darstellung des Kliniksprechers Uwe Dolderer aber keine Symptome, die auf eine Meningitis hingewiesen hätten, gefunden haben. Erst bei einem zweiten Besuch einige Stunden später, als die Schülerin bereits einen steifen Nacken hatte, wurde die Diagnose gestellt. Trotz intensivmedizinischer Versorgung war die Frau am Montag gestorben.

Die Hotline ist wegen des großen Interesses auch am heutigen Freitag noch von 9 bis 16 Uhr erreichbar. Angerufen haben vor allem Eltern, deren Kinder am vergangenen Freitag in der Diskothek „Matrix“ gewesen waren, wo sich die Schweizerin aufgehalten hatte. In den meisten Fällen konnte eine Ansteckung ausgeschlossen werden. Nur drei Anrufer hatten direkten Kontakt mit der Verstorbenen. Sie wurden mit einem Antibiotikum behandelt. Weitere Reisegruppen, die im selben Hostel wie sie übernachtet hatten, sind über ein europäisches Schnellwarnsystem informiert und behandelt worden. Auch die gesuchte Studentin, die mit der 18-Jährigen im selben Zugabteil gereist war, hat sich gemeldet. Sie hat keine Symptome.

Inzwischen wurde bekannt, dass in Berlin ein weiterer Fall von Meningitis aufgetreten. Ein Säugling aus Lichtenberg sei an einer ansteckenden bakteriellen Hirnhautentzündung (Meningokokken-Meningitis) erkrankt. Es ist der zweite Fall innerhalb weniger Tage. „Der Säugling ist inzwischen stabil und außer Lebensgefahr“, sagte Regina Kneiding.

Udo Badelt (mit dpa)

Udo Badelt (mit dpa)

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