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Brandenburg: 250 000 Radler auf Berlins Straßen ILA mit Rekordabschlüssen

Autofreier Sonntag mit 80 Startpunkten in Berlin und Brandenburg – sowie im polnischen Stettin 241 000 Besucher auf Luftfahrtausstellung / Flugprogramm wegen „Lärmüberschreitung“ vorzeitig beendet

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Berlin – Ein Großteil der Berliner Straßen hat am Sonntag den Fahrradfahrern gehört. Rund 250 000 Radler nahmen nach Angaben des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) am Vormittag an der 32. Sternfahrt zum freiwilligen autofreien Sonntag teil. „Platte Reifen gab es schon, aber sonst lief alles gut“, sagte die ADFC- Landesvorsitzende Sarah Stark. Auch habe niemand trotz der sommerlichen Temperaturen schlapp gemacht. Die Geschwindigkeit habe rund 13 Kilometer pro Stunde betragen. „Da kommt jeder mit“, fügte sie hinzu.

Von 80 Startpunkten in Berlin und Brandenburg war es auf 17 Routen über zwei Autobahnabschnitte am frühen Morgen losgegangen. Gegen 14.30 Uhr erreichten sie das Ziel der Sternfahrt, das Umweltfestival am Brandenburger Tor. Autofahrer hatten es schwer, da zahlreiche Straßen im ganzen Stadtgebiet gesperrt werden mussten. So ging auf der A 115 (Avus) und der A 104 bis zum Mittag nichts mehr. „Beide Autobahnen sind gesperrt, bis der letzte Radler runter ist“, sagte ein Polizeisprecher. Zu größeren Staus sei es aber bislang nicht gekommen. „Nur an den Auffahrten Messedamm oder Spanische Allee stehen einige rum“. Den weitesten Weg hatten die Radler, die am frühen Morgen im rund 170 Kilometer entfernten polnischen Stettin aufgebrochen waren.

„Es gab eine langsame Gruppe, die startete nachts um zwei Uhr“, sagte Berlins Fahrradbeauftragter Benno Koch. Er selbst habe die schnelle Tour von 6 Uhr an gewählt. Fast pünktlich um 14.30 Uhr traf seine Gruppe am Brandenburger Tor ein. „Mit Tempo 40 ging es durch Berlin. Das war schon ein Erlebnis“, fügte er hinzu.

Insgesamt kam es in Berlin trotz der zahlreichen Drahtesel kaum zu Staus. Die meisten Berliner waren rechtzeitig auf Busse und Bahnen umgestiegen. Schließlich wurde dies durch verbilligte Fahrscheine belohnt. So galten unter anderem Einzeltickets in der Tarifzone AB als Tageskarten. dpa

Schönefeld – Die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung ILA hat die Erwartungen der Veranstalter übertroffen. Auf der größten deutschen Airshow seien an den sechs Messetagen in Berlin-Schönefeld Verträge über mehr als fünf Milliarden Euro abgeschlossen worden. Die Mehrheit der über 1100 Aussteller aus 37 Ländern hätte sich positiv zur Beteiligung geäußert, heißt es in einem Fazit der Messe Berlin am Sonntag.

Mit rund 241 000 Menschen seien mehr Besucher gekommen als zuvor angenommen. „Es ist das zweitbeste ILA-Ergebnis nach dem Rekordbesuch vor zwei Jahren mit 251 000 Besuchern“, sagte der Sprecher der Messe Berlin, Michael Hofer. „Trotz der heißen Temperaturen war am Wochenende das ILA-Gelände richtig voll.“ Die ILA wird seit 1992 alle zwei Jahre veranstaltet.

Der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) als Mitveranstalter sei mit dem Verlauf der Messe mehr als zufrieden. „Mit einem Umsatzvolumen von mehr als fünf Milliarden Euro bewegen wir uns auf Rekordniveau und haben alle geschäftlichen Ziele erreicht“, wird BDLI-Hauptgeschäftsführer Dietmar Schrick zitiert.

Die deutsche Luftfahrtbranche blickt trotz hoher Kerosinpreise und des starken Euro mit Zuversicht nach vorn. In den kommenden Jahren werde von einer weiter hohen Nachfrage nach Flugzeugen ausgegangen, hieß es. Denn neben Passagierflugzeugen werde auf längere Sicht auch vermehrt Fluggerät für die stark wachsende Luftfracht benötigt. Airbus wolle in den kommenden 20 Jahren 24 000 Flugzeuge bauen.

Allerdings gibt es auch erste negative Signale von Fluggesellschaften wegen der steigenden Energiepreise. So kündigte die amerikanische Lufthansa-Beteiligung JetBlue den Aufschub des Kaufs von 21 Airbus- Flugzeugen um vier Jahre an.

In einer Höhe von rund 150 Metern ist am Sonntagmittag der Airbus A380 über den Airport Tempelhof hinweg geflogen. Damit wollte der Airbus-Mutterkonzern EADS im Rahmen der ILA an die Luftbrücke zur Unterstützung West-Berlins vor 60 Jahren erinnern. Die Bürgerinitiative Flugfreies Tempelhof protestierte gegen die Lärmbelästigung. Auf der ILA wurde am Nachmittag das Flugprogramm vorzeitig wegen „Lärmüberschreitung“ beendet. Das brandenburgische Verkehrsministerium habe untersagt, dass laute Kampfjets nochmals aufsteigen dürfen. Auf der Luftfahrtausstellung wurden über 300 Fluggeräte am Boden und in der Luft gezeigt.

Das ILA-Konzept mit gesonderten Konferenzen zu den Themen Umwelt, Zulieferindustrie und Nachwuchsgewinnung sei hervorragend angekommen, heißt es. Wichtiges Thema waren Innovationen für einen deutlichen Rückgang der klima- und umweltschädlichen Emissionen. An einer Konferenz beteiligten sich die großen Triebwerkshersteller und die Branchenführer des Flugzeugbaus.

Die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg profitierte auch von der Luftfahrtschau, berichtet die Messe. Nach Berechnungen des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle habe es durch die ILA einen Kaufkraftzufluss von 160 Million Euro gegeben. Die nächste ILA soll vom 8. bis 13. Juni 2010 in Berlin-Schönefeld stattfinden. dpa

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