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Brandenburg: 34 Tage im Jahr krank

Krankenstand bei Brandenburgs Polizisten weiter hoch – CDU sieht Reform als Grund dafür

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Potsdam - Der Krankenstand unter Brandenburgs Polizeimitarbeitern ist auch 2013 hoch geblieben. Im Schnitt war jeder Beschäftigte an 34 Kalendertagen krankgeschrieben, wie aus einer Antwort von Innenminister Ralf Holzschuher (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage hervorgeht. Der Krankenstand sei zu hoch, aber anders als von Opposition und Gewerkschaften oft behauptet seit 2012 nicht gestiegen, sagte ein Ministeriumssprecher der Nachrichtenagentur dpa. Die Polizei versucht, die Situation mit einem Gesundheitsmanagement zu verbessern.

Mit fast 35 Tagen waren Beamte häufiger krank als Tarifbeschäftigte – diese kamen im vergangenen Jahre im Schnitt auf 30 Tage. Deutliche Unterschiede gibt es auch zwischen den einzelnen Altersgruppen. So waren die Mitarbeiter zwischen 20 und 30 Jahren im Schnitt etwa 19 Tage krank, die Kollegen über 60 jeweils 50 Tage.

Seit Jahren will die Brandenburger Polizei die Gesundheit ihrer Mitarbeiter verbessern. Das Gesundheitsmanagement habe aber noch nicht zu einer Verbesserung geführt, sagte der Ministeriumssprecher. Unter anderem wurden die Fortbildungsangebote zu Gesundheitsthemen erweitert, es werden Präventionskuren angeboten und der Sport gezielt gefördert.

Der Fragesteller Jörg Lakenmacher (CDU) machte den Personalabbau und die zunehmende Arbeitsbelastung der vergangenen Jahre für den Anstieg des Krankenstandes verantwortlich. „Immer weniger und immer ältere Polizisten sollen immer mehr dienstliche Aufgaben in vollem Umfang erfüllen“, erklärte Lakenmacher. Die CDU hatte erst im Januar ein Ende der aus ihrer Sicht gescheiterten Polizeireform gefordert, die mit einem Personalabbau einhergeht.

Der maßgebliche Anstieg des Krankenstandes sei aber nicht seit der Polizeireform ab 2011 registriert worden, sondern in den Jahren davor, erläuterte Holzschuher. 2001 seien es 15, 2009 dann 33 Kalendertage gewesen. Seither sei der Krankenstand nahezu gleichbleibend.

Seit 2010 läuft die Polizeireform in Brandenburg, angestoßen wurde sie vom kurze Zeit später zurückgetretenen Innenminister Rainer Speer (SPD). Ursprünglich sollen von damals 8900 Polizisten im Jahr 2020 noch 7000 übrig sein und 30 der 50 Polizeiwachen wegfallen. Doch Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) schwenkte um und verkündete kürzlich die Reform der Reform. So soll es 2020 nun doch noch 7800 Polizisten geben. Zur Begründung hieß es, dass der einst erwartete Rückgang der Kriminalität nicht eingetreten sei. Zwar stagniere die Gesamtkriminalität und die Aufklärungsquote habe sich verbessert, allerdings seien Wohnungseinbrüche im Berliner Umland und die Grenzkriminalität gestiegen. (mit wik)

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