Brandenburg: 40 000 Menschen unterzeichnen gegen Hochschul-Fusion
Lausitzer Volksinitiative mit Unterschriftenaktion zufrieden. Cottbuser Oberbürgermeister fordert Gespräche
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Cottbus - Die Volksinitiative zum Erhalt der Lausitzer Hochschulen hat am Montag in Cottbus eine positive Bilanz ihrer Unterschriftenaktion gezogen. So schrieben sich seit Mai bereits 40 000 Unterstützer in die Liste ein. Damit sei die notwendige Zahl von 20 000 Unterschriften für eine Debatte im brandenburgischen Landtag weit übertroffen und der Druck auf Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) deutlich erhöht worden, sagte ein Sprecher der Initiative. Die Unterschriften sollen den Angaben zufolge in Kürze dem Landtag übergeben werden.
Die Unterschriftsaktion richtet sich gegen Pläne von Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (parteilos). Sie will die Brandenburgische Technische Universität Cottbus (BTU) und die Hochschule Lausitz (FH) schließen und eine neue Technische Universität Lausitz gründen. Den Erfolg der Volksinitiative feierten die Organisatoren am Montag mit einem Fest an der BTU.
Studentenvertreter Paul Weisflog zeigte sich mit der Aktion zufrieden. Vor allem an der BTU Cottbus gebe es massiven Widerstand von Professoren, Mitarbeitern und Studierenden gegen eine Fusion, betonte er. Ein sichtbares Zeichen des Protestes seien die Mittagsdemonstrationen an der BTU, die ungeachtet des Erfolges noch bis Ende Juli jeden Mittwoch stattfinden sollen. Mitarbeiter und Studierende befürchten laut Weisflog wegen der Reformpläne eine Kürzung der Hochschulmittel, einen drastischen Rückgang der Studenten, einen Imageschaden und wirtschaftliche Einbußen.
BTU-Präsident Professor Walther Zimmerli bedankte sich ausdrücklich bei allen Unterstützern für das überzeugende Votum zum Erhalt der Cottbuser Universität und der Hochschule Lausitz. „Mit den 40 000 Unterschriften feiern wir heute ein Stück Demokratie“, erklärte der Unipräsident.
Der Cottbuser Oberbürgermeister Frank Szymanski (SPD) forderte unterdessen Konsensgespräche mit dem Brandenburger Landtag. „Wir sind bereit für Reformen“, sagte das Stadtoberhaupt. Aber Voraussetzung bleibe der Erhalt beider Hochschulen, die ein solides Fundament und eine höhere finanzielle Ausstattung bräuchten. dapd
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