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Brandenburg: 72 Jahre verschollen

Schicksal eines uckermärkischen Matrosen geklärt

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Brüssow/Washington - 72 Jahre nach dem Verschwinden eines deutschen U-Boot-Matrosen aus dem uckermärkischen Brüssow ist sein Schicksal geklärt. Wie der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge am Freitag mitteilte, war der damals 20-Jährige Erwin Schühsler an Bord des jetzt vor der US-Küste entdeckten deutschen U-Boots 576. Angehörige äußerten sich erleichtert, etwas über das Schicksal und den Verbleib ihres Verwandten zu erfahren. „Ich habe gar nicht mehr damit gerechnet, dass das U-Boot noch einmal gefunden wird“, sagte sein heute 84-jähriger Bruder Werner.

US-Forscher hatten das U-Boot am Atlantikboden vor der amerikanischen Ostküste entdeckt. U-576 war nach Beschuss durch US-Kampfflugzeuge im Juli 1942 mit mehr als 40 Mann an Bord gesunken. Es liege knapp 50 Kilometer vor der Küste North Carolinas auf dem Meeresgrund. Nur gut 200 Meter entfernt sei das Wrack des Frachters „Bluefields“ gefunden worden, der kurz zuvor von dem U-Boot beschossen worden war. Im Fernsehen hatte Werner Schühsler am Donnerstag vom Fund erfahren. Er war zwölf Jahre alt, als sein ältester Bruder eingezogen wurde. „Es ist schön, dass das jetzt endlich zu Ende ist.“

Erste Hinweise auf den Verbleib des Bruders hatte die Familie bereits seit 2008. Ein geschichtsinteressierter Brüssower hatte eine Anfrage bei der Auskunftsstelle der Wehrmacht gestellt. „Es stellte sich schnell heraus, dass U-576 vor der Ostküste Amerikas versenkt worden sein musste“, erklärte Torsten Eich. Er kümmert sich auch um den Verbleib anderer im Zweiten Weltkrieg gefallener Brüssower Wehrmachtssoldaten. „Insgesamt gibt es 144 Tote. Davon ist etwa bei einem Drittel der Verbleib unklar.“ Dazu gehöre mindestens noch ein U-Boot-Fahrer, der nicht zurückgekehrt sei. dpa

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