Brandenburg: A 100 wird noch teurer als geplant Grüne: Auf Weiterbau der Stadtautobahn verzichten
Berlin - Der Weiterbau der Berliner Stadtautobahn A 100 vom Dreieck Neukölln zum Treptower Park wird erheblich teurer als bisher geplant. Statt 420 Millionen Euro soll die 3,2 Kilometer lange Strecke nach Berechnungen des Bundesrechnungshofes nun mindestens 475 Millionen Euro kosten.
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Berlin - Der Weiterbau der Berliner Stadtautobahn A 100 vom Dreieck Neukölln zum Treptower Park wird erheblich teurer als bisher geplant. Statt 420 Millionen Euro soll die 3,2 Kilometer lange Strecke nach Berechnungen des Bundesrechnungshofes nun mindestens 475 Millionen Euro kosten. Die Planer der Berliner Verkehrsverwaltung haben 461,5 Millionen Euro ermittelt. Schon bisher galt der geplante Bau als einer der teuersten bundesweit. Trotzdem sei die Wirtschaftlichkeit weiter gegeben, heißt es in dem Bericht des Bundesrechnungshofs an den Haushaltsausschuss des Bundestags. Eine feste Finanzierungszusage durch den Bund, der die Kosten bei dem Autobahnbau übernimmt, gibt es bisher nicht. Noch steht nicht fest, ob überhaupt gebaut werden darf. Klagen vor dem Bundesverwaltungsgericht sind noch nicht entschieden. Bauvorbereitungen, wie das Beseitigen von Kleingärten, waren vom Gericht untersagt worden.
Nach der Kostensteigerung beim Weiterbau der A 100 fordert der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Harald Moritz, erneut, auf den Bau zu verzichten. Rechne man die Planungskosten hinzu, würden für die 3,2 Kilometer neuer Autobahn insgesamt mehr als eine halbe Milliarde Euro ausgegeben. Und bei den Kostensteigerungen sei das Ende sicher noch nicht erreicht, sagte Moritz dieser Zeitung.
Auch die Planer in der Senatsverkehrsverwaltung haben inzwischen eine Kostensteigerung errechnet und geben nun 461,5 Millionen Euro an. Der Bundesrechnungshof begründet die Steigerungen mit den allgemeinen Preiserhöhungen im Baugewerbe, mit konkreteren Berechnungen aufgrund einer detaillierteren Planung und höheren Kosten beim Grunderwerb. 17,1 Millionen Euro sind hierfür bereits ausgegeben worden; veranschlagt waren 56 Millionen Euro.
Weitere Kostenrisiken sehen die Prüfer des Rechnungshofes beim Beseitigen von belastetem Boden, bei weiteren Baupreissteigerungen bis zum Beginn der Arbeiten, bei noch nicht genehmigten Bauweisen sowie durch mögliche Entschädigungsforderungen von Grundstückseigentümern. Von der planenden Senatsverkehrsverwaltung gab es am Mittwoch noch keine Stellungnahme. Klaus Kurpjuweit
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