Brandenburg: Abgang mit Millionen-Abfindung
Chef der Chipfabrik bekommt 1,5 Millionen Euro
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Chef der Chipfabrik bekommt 1,5 Millionen Euro Potsdam (PNN/ma/thm). Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) hat Spekulationen um Entschädigungsforderungen des Emirats Dubai wegen der gescheiterten Chipfabrik in Frankfurt/Oder zurückgewiesen. „Ich rechne nicht mit Schadenersatzforderungen aus Dubai“, betonte Junghanns gestern gegenüber den PNN. Zugleich wurde nach langen Verhandlungen hinter den Kulissen eine Einigung über das Ausscheiden des Chipfabrik-Vorstands gefunden. Die Communicant AG bestätigte gestern, dass Vorstandschef Abbas Ourmazd und die anderen Manager der Chipfabrik „auf eigenen Wunsch“ das Unternehmen verlassen werden. Die Communicant Manager erhalten dem Vernehmen nach Abfindungen in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Ursprünglich waren dafür 3 Millionen Euro vorgesehen. Minister Junghanns begrüßte die Entscheidung. Das Land habe sein Ziel erreicht, den Vorstand zu verändern. Danach werden Ourmazd und Vorstand Helmut Brunner zum 20. Juni 2004 ausscheiden sowie Finanzvorstand Jean Jacques Morin zum 30. Juni. Dann werde auch die Abwicklung des Projektes weitgehend abgeschlossen sein, sagte Sprecher Ronald Voigt. In den nächsten Wochen soll ein Unternehmen mit der Vermarktung der Chipfabrik-Halle beauftragt werden. Junghanns wollte nicht bestätigen, dass der Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate, Ali Mohammed Alzarooni, kürzlich bei einem Treffen mit Junghanns auf Rückzahlung seiner Investitionen gedrängt habe. Auch aus der Botschaft hieß es, solche Darstellungen träfen nicht zu. Das Emirat Dubai hatte als Hauptinvestor des 1,3-Milliarden-Projektes bereits 145 Millionen Euro investiert. Es sei nachvollziehbar, dass Dubai enttäuscht über das Scheitern sei, so Junghanns. Richtig sei, dass Dubai, das an einer weiteren Partnerschaft interessiert ist, auf die investierten 145 Millionen Euro hingewiesen habe. Dubai ist nach wie vor der Hauptgesellschafter der Chipfabrik-Betreiberfirma Communicant, die derzeit abgewickelt wird. Am Veto des Emirats war auf einer Gesellschafterversammlung im November ein Misstrauensantrag zur Ablösung des umstrittenen Vorstandschefs Abbas Ourmazd gescheitert.
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