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Brandenburg: Abkühlung empfohlen
Das Wochenende wird heiß – Tipps für den stressfreien Einkauf und den Ausflug
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Potsdam - Brandenburger und Berliner können perfektes Badewetter genießen. Bis zu 33 Grad werden am Wochenende erwartet. Bei diesen Temperaturen sind Mensch und Tier, aber auch Pflanzen froh über jede Abkühlung: an einem schattigen Platz oder anderswo. Doch schon am Montag könnten Gewitter aufziehen – möglicherweise. Alles, was es rund um die Hitze zu wissen gibt:
Siesta beim Einkaufen
Wer stressfrei im klimatisierten Shoppingcenter einkaufen will, sollte dies in der Mittagszeit tun. Mit der Hitze verändert sich auch das Kaufverhalten in den Geschäften. „Bei der Hitze beobachten wir eine Art Siesta-Effekt“, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg, Günter Päds. Die Kunden kämen am Morgen, von 12 bis 16 Uhr herrsche eher gähnende Leere in den Läden. „Da aalen sich die Menschen lieber am See.“
Badefreude in sauberen Seen
Bei der Sommerhitze steht ungetrübtem Badespaß an Brandenburger Badeseen nichts im Wege. An den rund 250 zugelassenen Badeseen im Land ist die Wasserqualität gut, wie der Sprecher des Umweltministeriums, Joachim Wersin, sagte. Regelmäßig werden sie von den örtlichen Gesundheitsämtern auf mikrobiologische Belastungen und die Sichttiefe untersucht. Klares Wasser gilt als Indiz für einen gesunden See. Einzige Beeinträchtigung: Im Kleinen Wentowsee (Oberhavel) blühen Algen. Auch auf dem Fahrländer See in Potsdam bilden sich grüne bis grünblaue Schlieren auf der Oberfläche. Dieses Gewässer ist allerdings kein zugelassener Badesee.
Vorsicht beim Naturausflug mit Auto
Der ADAC warnte Ausflügler davor, Autos nah am Waldrand zu parken. Grund sei die erhöhte Brandgefahr. Überhitzte Abgasanlagen und Katalysatoren könnten am trockenen Gras Feuer entzünden, sagte ADAC-Experte Jörg Kirst. Auf Schotter- oder Sandböden stünden die Autos sicherer, hieß es in einer Mitteilung vom Freitag.
Hohe Waldbrandgefahr
Bereits in vier von 14 Landkreisen in Brandenburg gilt die zweithöchste Waldbrandwarnstufe 4, sie bedeutet „hohe Gefahr“. Betroffen sind Uckermark, Märkisch-Oderland, Spree-Neiße und Oberspreewald-Lausitz. Alle anderen Landkreise haben noch Stufe 3 „mittlere Gefahr“. Forstminister Jörg Vogelsänger (SPD) sagte: „Keine Kippen aus dem Autofenster werfen, kein Rauchen, Grillen oder Feuermachen in der Nähe von Wäldern. Fahren Sie nicht mit Autos in den Wald, heiße Auspuffteile können bereits Brände verursachen.“ Brandenburg verfügt über eine Waldfläche von rund 1,1 Millionen Hektar, das sind 37 Prozent der Landesfläche. Wegen der hohen Brandgefahr sollte alles unterlassen werden, was zu einem Brand im Wald und in der Feldflur führen könnte, appellierte das Ministerium. Der kleinste Funke könne eine Katastrophe auslösen. Das Ministerium wies darauf hin, dass Ordnungswidrigkeiten gemäß Waldgesetz mit einer Geldbuße bis zu 20 000 Euro geahndet werden können. 90 Prozent aller Waldbrände mit bis zu 99 Prozent der Schäden seien auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen. Blitze seien die einzige natürliche Ursache für Waldbrände.
Die Hitze in den Tierparks
Mit Rasensprengern verschafft der Tierpark Cottbus seinen Papageien etwas Erleichterung. Den Sprühregen genießen auch die Wellensittiche und die Kaffernhornraben, wie Zooschullehrerin Julia Nitsche sagte. Erdmännchen oder Affen macht die große Hitze hingegen nichts aus. Sie laufen direkt in der prallen Sonne umher.
Gärtner im Dauerstress
In den historischen Parkanlagen in Potsdam bangen die Gärtner um ihre Pflanzen und beginnen mit dem Gießen bereits am frühen Morgen. „Wir kämpfen um jede Blume“, sagte Sven Kerschek, Fachbereichsleiter Neuer Garten bei der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Bereits am frühen Morgen werden die Pflanzen ausgiebig gegossen. Sorgenkinder sind derzeit vor allem die einjährigen Blühpflanzen. Wasser brauchen auch die rund 250 Kübelpflanzen, viele davon sind mehr als 100 Jahre alt. „Die etwa 350 roten Eisbegonien vor Schloss Cecilienhof brauchen viel Wasser“, sagte er. „Es darf keine vertrocknen.“ Gemeinsam bilden sie einen roten Sowjetstern vor dem Schloss. Er erinnert an die Verhandlungen zum Potsdamer Abkommen nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Gärtner sind auch mit Wasserwagen in den Alleen der Parks unterwegs: Sie gießen Blumenrabatten, Hecken oder Rosen. Versorgt werden auch 250 Kübelpflanzen, viele davon sind mehr als 100 Jahre alt. Orangenbäume, die aus südlichen Gefilden kommen, brauchen pro Tag nur zehn Liter Wasser, Korallensträucher viel mehr. dpa, axf
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