zum Hauptinhalt

Brandenburg: Alte Waffen und Netze

Landesarchäologen tagten in Brandenburg: „hoch interessante Region“

Stand:

Brandenburg/Havel - Rund 10 000 Jahre alte Harpunenspitzen und Fischspeere aus der Nähe eines havelländischen Kanals sind für Brandenburgs Archäologen die Höhepunkte des vergangenen Jahres. „Über 90 Prozent des weltweiten Bestands dieser Waffen stammen aus dieser Region“, sagte Landesarchäologe Franz Schopper gestern auf Anfrage. Insgesamt gebe es rund 200 Harpunen und Speere in märkischen Museen. Weitere wichtige Funde des vergangenen Jahres wurden gestern auf der Tagung „Landesarchäologie 2006“ in Brandenburg an der Havel vorgestellt. „Unter anderem sind Forscher anhand von Verfärbungen der Erde auf ein rund 7000 Jahre altes Bauernhaus im Havelland gestoßen“, sagte der Wissenschaftler. Die dunklen Stellen auf dem Grund hätten auf Holzreste hingewiesen, die sich in 50 Zentimeter Tiefe befanden. Die Ausgrabungen legten schließlich den Grundriss einer rund 100 Quadratmeter schlauchförmigen Wohn- und Lagerstätte frei. „Damit können wir uns erstmals vorstellen, wie die Bauern damals gelebt haben“, sagte Schopper.

Brandenburg habe auch viele international herausragende Schätze, wie den Goldschatz aus Eberswalde. Das Goldgefäß aus der Bronzezeit stehe seit Ende des Zweiten Weltkrieges in einem Moskauer Museum. Laut Schopper ist Brandenburg für Archäologen hoch interessant, da „die Menschen der Region schon immer Kontakte zu anderen Völkergruppen wie den heutigen Sachsen und Polen gepflegt und viele Gebräuche übernommen“ haben. Viele Funde, darunter auch das älteste Fischernetz der Welt, würden zukünftig im Archäologischen Landesmuseum im Kloster St. Pauli ausgestellt. dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })