Brandenburg: Amazon verabschiedet sich von der NPD
Berlin/Potsdam - Der öffentliche Druck hat offenbar gewirkt. Nach heftigen Protesten und der Boykottdrohung prominenter Berliner Politiker wirft das Internet-Versandhaus Amazon die NPD-Website „Nationales Netztagebuch“ der uckermärkischen NPD aus dem Partnerprogramm des Konzerns.
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Berlin/Potsdam - Der öffentliche Druck hat offenbar gewirkt. Nach heftigen Protesten und der Boykottdrohung prominenter Berliner Politiker wirft das Internet-Versandhaus Amazon die NPD-Website „Nationales Netztagebuch“ der uckermärkischen NPD aus dem Partnerprogramm des Konzerns.
„Wir schließen die Website von der weiteren Teilnahme am Amazon.de-Partnerprogramm aus und haben den Websitebetreiber über unsere Entscheidung informiert“, teilte eine Sprecherin des Unternehmens am Montag den PNN mit. Die Links würden in den nächsten Tagen entfernt. Über das Programm konnte die NPD in Form von „Werbekostenerstattung“ mitverdienen, wenn Käufer den Link vom Nationalen Netztagebuch zu Amazon anklickten, um dann rechtsextreme Literatur oder auch unverdächtige Produkte zu erwerben. Die dubiose Geschäftsbeziehung rief in den demokratischen Parteien Empörung hervor. Der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Walter Momper (SPD), der Chef der Grünenfraktion, Volker Ratzmann, sowie Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) drohten vergangene Woche mit einem Aufruf zum Kaufboykott, sollte Amazon die NPD im Partnerprogramm belassen. Auch in CDU und FDP wurde die Firma kritisiert.
Amazon erklärte die Trennung von der NPD-Website nun als Ergebnis einer „Überprüfung“. Die Website entspreche nicht den Teilnahmebedingungen des Programms. Sie schließen rassistische Inhalte aus. Ähnlich hatte indes bereits im Mai der Brandenburger Verfassungsschutz gegenüber Amazon argumentiert, jedoch ohne Erfolg. Frank Jansen
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