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Brandenburg: Ambrosia plagt die Lausitz
Kommunen kritisieren fehlende Hilfe vom Land
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Drebkau - Mit dem Blütebeginn der Ambrosia-Allergiepflanze in Brandenburg ist Kritik an fehlender Hilfe vom Land wieder lauter geworden. Der Bürgermeister von Drebkau (Spree-Neiße), Dietmar Horke (parteilos), sagte auf dpa-Anfrage: „Wir fühlen uns mit dem Problem Ambrosia alleine gelassen.“ Der Kommunalpolitiker forderte Konzepte, die über die gängigen Ausreißaktionen in den Kommunen hinausgehen. Auch eine gesetzliche Regelung zur Ambrosia-Bekämpfung sei nötig. Das Umweltministerium teilte indes mit, dass die Landesregierung derzeit an einem neuen Maßnahmenprogramm arbeite.
Die Niederlausitz zählt deutschlandweit zu den am stärksten von der Allergiepflanze betroffenen Regionen. Sie wächst an Straßenrändern, auf Äckern und ist auch in Wohngebieten zu finden. Ambrosia kann Asthma, tränende Augen und Hautrötungen hervorrufen. Die Pflanze sieht so ähnlich wie Beifuß oder Möhren-Kraut aus. Die Stängel haben weiße Haare. Die Pflanze, botanisch ein Beifußblättriges Traubenkraut, wurde vor mehr als 150 Jahren aus Nordamerika eingeschleppt. Als ein Verbreitungsweg galt verunreinigtes Vogelfutter.
Laut Ministerium werden in den Städten Cottbus, Vetschau und Drebkau auch in diesem Jahr wieder Pollenfallen betrieben. Sie sollen die Intensität der Belastung messen. Das Institut für Meteorologie an der Freien Universität Berlin betreut ein zentrales Internet-Register, den Ambrosia-Atlas. Berliner und Brandenburger können dort Vorkommen melden. In dem Register sind in diesem Jahr mehrere Einträge aus dem Raum Forst an der Grenze zu Polen kartiert worden. Das Umweltministerium führt das aber weniger auf eine Verdichtung des Problems in dieser Region, sondern auf eine intensivierte Erfassung von Ambrosia-Vorkommen in der Stadt zurück. dpa
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