Brandenburg: Anglizismen
Ausdruck unseres Nationalbewusstseins ist die deutsche SpracheWährend der WM waren deutsche Fahnen in Massen zu sehen. Ein „Hurra“-Patriotismus machte sich breit.
Stand:
Ausdruck unseres Nationalbewusstseins ist die deutsche Sprache
Während der WM waren deutsche Fahnen in Massen zu sehen. Ein „Hurra“-Patriotismus machte sich breit. Dass die deutsche Sprache langsam verschwindet, nimmt kaum jemand zur Kenntnis. Beispiele: Der Handel wirbt mit „billigen Preisen“, dass Preise an sich nicht zum Verkauf stehen, scheinen Werbetexter nicht zu wissen. Zunehmend findet man das englische Wort „SALE“ an Schaufenstern. Das Werbewort will darauf hinweisen, dass man dort, wo man es findet, etwas kaufen kann. Die Werbung scheint Verbraucher für dumm zu halten, als ob sie nicht wüssten, dass hinter Schaufenstern meist die Möglichkeit zum Einkaufen besteht! Wie konnte der Handel zuvor ohne „sale“ existieren? Was unser Nationalbewusstsein besonders zum Ausdruck bringt, ist unsere Sprache. Die sollten wir pflegen und sie nicht gedankenlos Anglizismen unterwerfen. Als vor Jahren die Rechtschreibreform in Kraft gesetzt wurde, gingen besorgte Eltern, Sprachwissenschaftler und selbst ernannte „Fachleute“ der deutschen Sprache auf die Barrikaden. Wo ist deren Protest heute, gegen die Verstümmelung unserer Sprache? Wenn der Handel „power juicer“ anstelle von Entsaftern, „beamer“ anstelle von Projektoren und ein Vakuum-Folien-Schweißgerät als „foodsaver“ anbietet, da schweigen sie.
Heinrich Geithner, Potsdam
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: