Brandenburg: Anschlag? Pipeline gezielt beschädigt
Eberswalde - Die Ermittler sind ratlos, ebenso die Betreiber der Erdölleitung „Freundschaft“. An den vor Jahrzehnten dort verlegten Ölrohren von Schwedt nach Leuna liegt im Untergrund parallel ein Steuerungskabel.
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Eberswalde - Die Ermittler sind ratlos, ebenso die Betreiber der Erdölleitung „Freundschaft“. An den vor Jahrzehnten dort verlegten Ölrohren von Schwedt nach Leuna liegt im Untergrund parallel ein Steuerungskabel. Zwei Mal ist es bereits gezielt beschädigt worden. Nun hat die Mineralölverbundleitung GmbH Schwedt eine Belohnung von 1000 Euro für Hinweise zur Ergreifung der Täter ausgesetzt. Unbekannte hatten in der Nähe von Königs Wusterhausen von diesem Steuerungskabel gewaltsam jeweils ein mehrere Zentimeter langes Teilstück herausgetrennt. Die Erdölleitung selbst wurde nicht beschädigt.
Die Hintergründe der mutmaßlich gezielten Zerstörung sind bisher völlig unklar. „Wir können uns überhaupt keinen Reim darauf machen“, sagte eine Ermittler. Kabeldiebstahl sei auszuschließen, es gebe auch keinen Hinweis auf einen gezielten Anschlag aus der näheren Umgebung, kein Bekennersschreiben, keinen Erpessungsversuch oder Forderungen. Die Ermittler gehen derzeit von mindestens zwei männlichen Tatverdächtigen aus. Die Tatorte befinden sich in abgelegenen Waldgebieten, in denen selten Menschen oder Fahrzeuge unterwegs sind. „Das ist schon eine sehr seltsame Sache“, sagte ein Beamter den PNN.
Am 5. Oktober 2010 und am 10. Januar 2011 hatte die Mineralverbundleitung GmbH Schwedt einen Ausfall des Steuerungskabels bemerkt. Die Tatorte befinden sich nahe Heidesee/Ortsteil Bindow und nahe Pätz. Das Kabel dient zur Steuerung und Überwachung. Es ist 4,5 Zentimeter dick und in etwa einem Meter Tiefe zur eigentlichen Rohölleitung im Boden verlegt. Die Teilstücke wurden wahrscheinlich mit spezieller Schneidtechnik herausgetrennt. Die Polizei bittet Zeugen, sich zu melden. axf
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