Brandenburg: Ärger für Ludwig wegen Tafelrunde Marczinek war zum Dinner doch eingeladen
Potsdam - Nach der SPD hat jetzt Brandenburgs CDU Ärger wegen eines „Spendenessens“: Zu einer exklusiven Tafelrunde der Union in Werder kurz vor der Landtagswahl 2009, bei der ausgewählte Unternehmer mit Sachsens Regierungschef Stanislaw Tillich und der damaligen Wissenschaftsministerin Johanna Wanka speisten, war entgegen bisherigen Dementis der CDU doch ein Unternehmer und Parteifreund eingeladen, der heute für die Christdemokraten als Unperson gilt: Frank Marczinek, Geschäftsführer der privaten Boden Gesellschaft (BBG) und Schlüsselfigur in der Krampnitz-Affäre.Die Union hatte nach einem Bericht der PNN kategorisch ausgeschlossen, dass eine Einladung an Marczinek ging, eine Fälschung wurde vermutet, Parteichefin Saskia Ludwig kündigte „rechtliche Schritte“ an.
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Potsdam - Nach der SPD hat jetzt Brandenburgs CDU Ärger wegen eines „Spendenessens“: Zu einer exklusiven Tafelrunde der Union in Werder kurz vor der Landtagswahl 2009, bei der ausgewählte Unternehmer mit Sachsens Regierungschef Stanislaw Tillich und der damaligen Wissenschaftsministerin Johanna Wanka speisten, war entgegen bisherigen Dementis der CDU doch ein Unternehmer und Parteifreund eingeladen, der heute für die Christdemokraten als Unperson gilt: Frank Marczinek, Geschäftsführer der privaten Boden Gesellschaft (BBG) und Schlüsselfigur in der Krampnitz-Affäre.
Die Union hatte nach einem Bericht der PNN kategorisch ausgeschlossen, dass eine Einladung an Marczinek ging, eine Fälschung wurde vermutet, Parteichefin Saskia Ludwig kündigte „rechtliche Schritte“ an. Sie, damals Fraktionschefin, war Einladende. Gestern korrigierte CDU-Generalsekretär Dieter Dombrowski das „Missverständnis“, das sich „mittlerweile aufgeklärt hat.“ Nach seinen Worten hat Marczinek über den Berliner Unternehmer Klaus Schäfers, der zwei Einladungen erhalten habe – eine Blanko – ohne Abstimmung mit der CDU doch eine Einladung erhalten. Schäfers habe gegenüber der Union erklärt, dass Ludwig davon nichts wusste. Im Übrigen sei es kein Spendenessen gewesen, sondern ein Gesprächsabend. Schäfers ist kein Unbekannter. Der Berliner Unternehmer aus der Baubranche gilt als Freund und Tennis–Partner von Ex-Parteichef Jörg Schönbohm, der in seiner Amtszeit als Innenminister schon mal gemeinsam mit ihm und dem Schlagersänger Bernhard Brink für Benefiz-Zwecke zum Tennis aufspielte, damals vom Ministerium als Pressemitteilung vermeldet. Marczinek wiederum kam nach eigenen Angaben damals allein „aus Termingründen“ nicht. Er meldete an der Version der Union am Montag Zweifel an, dass Ludwig nichts gewusst haben will.
Über seinen Anwalt Torsten Walter verbreitete er: „Frank Marczinek hält diese Darstellung schon mit Hinweis auf die Sicherheitsstandards, die bei einer Veranstaltung mit Ministerpräsidenten einzuhalten sind, für wenig glaubwürdig.“ Der Unternehmer habe ihm am 16.September 2009 unmittelbar vor dem Abend gemailt, „ich habe es verabsäumt, Ihnen die wichtige Einladung von Frau Dr. Funck zu mailen. Asche auf mein Haupt. Hier sind die Daten. Über Ihr Kommen würde ich mich sehr freuen.“ Aber nicht deshalb fordert die Linke, dass die Bundestagsverwaltung dem CDU-Vorfall nachgeht. In Ludwigs Einladung wird als Kontakt eine Fraktions-Telefonnummer genannt. Es bestehe der Verdacht, dass aus der Landtagsfraktion heraus Wahlkampf gemacht wurde, sagte Linke-Geschäftsführer Christian Görke. Man werde auch den Landesrechnungshof einschalten. Die CDU, so Dombrowski, sehe Überprüfungen gelassen entgegen. Th. Metzner
Th. Metzner
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