Brandenburg: ÄRGER ÜBER DIE ÄMTER

Doppelter Antrag Ein Fuhrunternehmer wurde, als seine Gemeinde südlich Berlins mit einer größeren fusionierte, von einem Landesamt aufgefordert, sein Gewerbe neu zu beantragen, da sich die „Unternehmensanschrift“ geändert hat. Dazu sollte er nachweisen, dass seine Lkw auch richtig angemeldet sind – mit „Beglaubigung“, was bei 140 Fahrzeugen ein erkleckliches Sümmchen ausgemacht hätte. Keine Heirat unter der Eiche Ein junges Paar wollte wie ihre Vorfahren unter der Dorfeiche heiraten. Die standesamtliche Trauung unter freiem Himmel kam nicht zustande, weil das in Brandenburg – anders als etwa in Sachsen – verboten ist. Ein spezieller, noch vor Schönbohms Amtsantritt ergangener Runderlass des Innenressorts wird von den Standesämtern besonders streng ausgelegt und soll nun überprüft werden. Fledermaus-Hotel Brandenburgs Umweltbehörden gelten als besonders rigide. So soll ein Architekt, der eine Ferienhaussiedlung errichten will, seit Jahrhunderten vorhandene Boots-Stege neu genehmigen lassen. Ein Investor baute ein FDGB-Heim zum Hotel aus. In der Ruine hatten sich nun Fledermäuse eingenistet, für die er für 50.000 Euro eine Ersatzunterkunft bauen musste. Ämterstreit um Zuständigkeit In Jüterbog eröffnet bald eine Erdgas-Tankstelle, mit 4 Arbeitsplätzen. Das Genehmigungsverfahren dauerte fast ein Jahr – weil sich Behörden nicht einigten, wer zuständig sei. Seit September 2003 wanderten die Akten zwischen dem Bauamt und dem Amt für Arbeitschutz und Sicherheitstechnik in Potsdam mehrfach hin und her. Im Juli 2004 genehmigten die Potsdamer die Tankstelle.