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Brandenburg: Ärzte: Keine Einigung im Honorarstreit Treffen vor Schiedsamt wurde abgebrochen

Potsdam - Trotz des Treffens vor dem Landesschiedsamt Brandenburg ist der Streit zwischen den Krankenkassen und den brandenburgischen Ärzten um die Honorare für das laufende Jahr nicht beigelegt. Der Vorsitzende des Schiedsamtes, Professor Ingo Heberlein von der Hochschule Fulda, habe die Verhandlungen am Donnerstagnachmittag aus wenig überzeugenden Gründen abgebrochen und vertagt, kritisierte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KV), Peter Noak, in Potsdam noch am gleichen Abend.

Von Matthias Matern

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Potsdam - Trotz des Treffens vor dem Landesschiedsamt Brandenburg ist der Streit zwischen den Krankenkassen und den brandenburgischen Ärzten um die Honorare für das laufende Jahr nicht beigelegt. Der Vorsitzende des Schiedsamtes, Professor Ingo Heberlein von der Hochschule Fulda, habe die Verhandlungen am Donnerstagnachmittag aus wenig überzeugenden Gründen abgebrochen und vertagt, kritisierte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KV), Peter Noak, in Potsdam noch am gleichen Abend. Heberlein zufolge hätten angeblich noch Unterlagen gefehlt. „Ich bin total frustriert. Ich dachte, wir könnten heute zu einem vernünftigen Kompromiss kommen.“ Nächster Termin vor dem Landesschiedsamt ist der 16. August.

Wie berichtet wollen die Kassen den Ärzten gegenüber 2012 um 2,75 Prozent kürzen. Die Mediziner dagegen waren ursprünglich mit Verweis auf eine erhöhte Krankheitslast in Brandenburg mit der Forderung nach einem Zuschlag von 20 Prozent in die Verhandlungen gegangen. Zuletzt wurden zehn Prozent als „unterste Verhandlungsbasis“ genannt. Sowohl die Ärzte Union Brandenburg als auch der Hartmannbund hatten noch am Mittwoch damit gedroht, dass die Ärzte im Land ihre Leistungen reduzieren müssten, sollten sich die Kassen mit Ihren Kürzungsplänen durchsetzen.

Heberlein begründete den Verhandlungsabbruch am gestrigen Freitag allerdings mit den verhärteten Fronten. „Die Positionen der beiden Parteien liegen soweit auseinander, dass es ratsam erschien, erstmal eine kleine Pause einzulegen“, sagte Heberlein den PNN. Zudem hätten sich beide Seiten an Details in den Unterlagen aufgerieben, so dass empfohlen wurde, für die nächste Sitzung abgestimmte Papiere mitzubringen. Indes werde er bis zum August in Einzelgesprächen einen erneuten Vermittlungsversuch machen, kündigte der Professor an.

Aus Noaks Sicht ist das Treffen im August viel zu spät. „Es ist unerklärlich, dass im Juni eine Gesamtvergütung für 2013 noch nicht feststeht und jetzt wieder um sieben Wochen vertagt wurde“, so Noak. Es werde wohl sehr schwierig, noch in diesem Jahr Leistungen über den neuen Honorarverteilungsmaßstab zu vergüten. „Ich hoffe, die Kollegen sind entsprechend sauer.“ Dorothee Binder-Pinkepank, Sprecherin des Verbandes der Ersatzkassen (Vdek) in Brandenburg, gibt die Schuld für die erneut geplatzte Verhandlung der KV. „Wir sind an einer guten Versorgung in Brandenburg interesssiert, sind nicht nur bereit, uns bis an die Grenze des gesetzlich Machbaren zu bewegen, sondern auch noch etwas darüber hinaus“, so Binder-Pinkepank. Dabei sei man bereits kurz vor einer Einigung gewesen, dann aber habe die KV ihre Forderung wieder erhöht. Matthias Matern

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