Brandenburg: Ärzte verurteilt, weil sie Verbrecher Ausgang gaben
Potsdam - Nach der Flucht eines Schwerverbrechers im Jahr 1998 sind jetzt der frühere Chefarzt der Landesklinik Brandenburg/Havel und ein Oberarzt der Klinik vom Bundesgerichtshof per Beschluss verurteilt worden. Gegen die zwei Ärzte aus Brandenburg wurde eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten verhängt.
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Potsdam - Nach der Flucht eines Schwerverbrechers im Jahr 1998 sind jetzt der frühere Chefarzt der Landesklinik Brandenburg/Havel und ein Oberarzt der Klinik vom Bundesgerichtshof per Beschluss verurteilt worden. Gegen die zwei Ärzte aus Brandenburg wurde eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten verhängt. Dem früheren Chefarzt der Landesklinik und einem Oberarzt wurde der Prozess gemacht, weil sie im Oktober 1998 Raymond Sch. Ausgang aus der geschlossenen Anstalt gewährten, obwohl der Schwerverbrecher als hoch gefährlich galt. Es war bundesweit der erste Fall, bei dem sich Ärzte für eine derartige Entscheidung verantworten mussten. Bei vergleichbaren Taten wurden die Ermittlungen gegen die Verantwortlichen eingestellt. Der Schwerverbrecher Raymond Sch. hatte in den acht Monaten nach seiner Flucht zwölf hoch betagte Frauen überfallen. Zwei Rentnerinnen starben. Das Potsdamer Landgericht hatte im Oktober 2002 noch geurteilt, dass die beiden Ärzte keine Mitschuld an den Verbrechen ihres Patienten tragen. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil auf.ddp
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