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Flüchtlinge in Brandenburg: Asyl-Einrichtung Eisenhüttenstadt erhält Ableger am Flughafen

Die Bedingungen in Eisenhüttenstadt werden schon als menschenunwürdig bezeichnet, jetzt soll das Erstaufnahmelager für Flüchtlinge entlastet werden. Rund dreißig Menschen wurden jetzt in einem Gebäude in Schönefeld untergebracht. Doch das steht eigentlich für ein hoch umstrittenes Verfahren bereit.

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Potsdam/Schönefeld - Weil Brandenburgs zentrale Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) aus allen Nähten platzt, bringt das Land jetzt Menschen auf dem Flughafen Schönefeld unter. Seit knapp zwei Wochen lebten 30 Asylbewerber in einem Gebäude, das eigentlich für das umstrittene Flughafenasyl-Verfahren bereitsteht, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Ingo Decker, am Freitag. Er bestätigte damit einen Bericht der "Tageszeitung" (taz).

Zur Begründung sagte er, das Gebäude in Schönefeld sei zuletzt im Juni belegt gewesen und in gutem baulichem Zustand, während in Eisenhüttenstadt "drangvolle Enge" herrsche. Die dortige Erstaufnahmeeinrichtung sei mit aktuell rund 730 Bewohnern überbelegt. Eigentlich ist sie nur für 500 Personen gedacht. Die Zahl der Flüchtlinge habe sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt - "dafür sind wir im Moment nicht gut genug gerüstet", räumte Decker ein. Es werde intensiv nach weiteren Unterkünften gesucht, die rasch zur Verfügung stehen könnten.

Zweck des 2012 eröffneten Gebäudes in Schönefeld ist eigentlich, Asylsuchende, die aus sicheren Drittstaaten einreisen, direkt am Flughafen zu inhaftieren. Das Verfahren ist umstritten. Die jetzt hier untergebrachten Asylbewerber seien aber nicht eingesperrt, betonte der Sprecher. Sie könnten das Gebäude jederzeit verlassen. (dpa)

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